Rheinische Post Mettmann

Verkehr hat deutlich abgenommen

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

Die Baustelle in der Mettmanner Innenstadt macht Fortschrit­te. Es gibt noch Autofahrer, die Verbote ignorieren.

METTMANN Seit Mitte Juni existiert die Großbauste­lle in der Mettmanner Innenstadt. Anfangs gab’s große Missstimmu­ng bei Autofahrer­n, Bürgern, Einzelhänd­lern – und bei der BfM (Bürger für Mettmann). Diese Kritik ist deutlich abgeklunge­n. Der Gewöhnungs­effekt kommt dazu. Mittlerwei­le mehren sich die Stimmen, die sagen: „Das wird bestimmt sehr schön“. So wie eine Mettmanner­in, die gestern den Baufortsch­ritt in der Breite Straße beobachtet­e. Die Bürgerstei­ge werden breiter, besonders auf der Seite am Mettmanner Hof und Rigoletto. Bäume werden gepflanzt und werten den Straßenzug optisch auf. Die Gestaltung der Breite Straße zur Talstraße und Bahnstraße hin ist deutlich verbessert worden. Die Fahrbahnbr­eite ist überall reduziert worden, profitiere­n werden davon die Fußgänger. Die Mitarbeite­r der Krefelder Baufirma Kickartz arbeiten sauber und schnell, das betonen unisono Anwohner und Anlieger.

Besonders positiv: Der Durchgangs­verkehr hat deutlich abgenommen. Besonders die Lastwagen sind verschwund­en. Offenbar haben die Polizeikon­trollen und die Knöllchen Wirkung gezeigt. Die meisten Autofahrer haben sich an die Sperrung und an das Durchfahrt­verbot gewöhnt. Doch längst nicht alle, wie man täglich beobachten kann. Nach wir vor werden Anliegersc­hilder schlicht und einfach ignoriert. Autofahrer verlassen sich aufs Navi oder sehen sich als Anlieger, obwohl sie weder in der Poststraße noch in der Flintrop-Straße anhalten oder ein Anliegen haben. Auch das verbotene Abbiegen nach rechts von der Poststraße in die Flintrop-Straße wird nach wie vor praktizier­t. Aber: Wie sollen Autofahrer denn aus der Poststraße herauskomm­en? Rechts ist verboten, links eigentlich auch, weil nur Busse und Taxen passieren dürfen. Verwirrung komplett. Dies bestätigt Hans-Jürgen Fath, der zusammen mit seiner Frau ein Spielzeugg­eschäft auf der Poststraße betreibt. Betrüblich sei, dass weniger Kunden kommen. Auf der Poststraße sind durch den Busverkehr Parkplätze verloren gegangen. „Wir haben viele Kunden von außerhalb. Wenn sie hören, dass die Baustelle noch existiert, bitten sie, die Waren an ihre Heimatadre­sse zu liefern.“Apropos Busse: „Sehr oft müssen Autos, die im Halteverbo­t stehen, abgeschlep­pt werden, weil die Busse nicht durchkomme­n“, sagt Fath. Dann kommt es zu Staus inklusive Hupkonzert­en.

Friedrich Berning, der ein Raumaussta­ttungsgesc­häft an der Poststraße hat, ärgert sich über die Ignoranz der Autofahrer. „Obwohl die Poststraße ein verkehrsbe­ruhigter Bereich ist, wird viel zu schnell gefahren. Auch Busse und Taxen halten sich nicht an die Schrittges­chwindigke­it.“Stimmt: In den vergangene­n Tagen haben wir Linienbuss­e beobachtet, die deutlich zu schnell durch die Breite Straße gefahren sind. Dies ist besonders gefährlich, weil die Fußgängera­mpeln entfernt wurden und die Menschen Mühe haben, sicher von einer Straßensei­te zur anderen zu kommen. Dennoch: Die positiven Aspekte überwiegen, schon heute ist es entspannte­r als früher in der Stadt.

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RP-FOTOS (2): DIETRICH JANICKI Derzeit wird die zweite Straßensei­te der Breite Straße umgebaut. Für die Fußgänger ist es nicht leicht, die Baustelle zu passieren.

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