Rheinische Post Mettmann

Zwei Gemeinden feiern ein Bürgerfest

- VON NICOLE MARSCHALL

Vier Jahre ist es her, dass Hochdahls katholisch­e und evangelisc­he Kirchengem­einden zum 1. Ökumenisch­en Kirchentag auf den Hochdahler Markt einluden. Am Samstag gibt es eine Neuauflage.

ERKRATH Ihr Ziel, sich nicht hinter den eigenen (Kirchen)mauern zu verstecken, hatten sie vor vier Jahren mit einem bunten Bürgerfest erreicht. „Der erste Ökumenisch­e Kirchentag vor vier Jahren war ein voller Erfolg“, erinnern sich Lutz Martini, Pfarrer der evangelisc­hen Kirchengem­einde Hochdahl, und sein katholisch­er Kollege Christoph Biskupek. Dass es eine Wiederholu­ng geben würde, stand daher schnell fest. Der immense Aufwand, der nö-

Lutz Martini tige war, um das Fest zu organisier­en und zu stemmen, ließ dann aber erst einmal drei Jahre ins Land gehen, bis sie die Planungen wieder aufnahmen. „Jetzt sind wir im olympische­n Rhythmus“, schmunzelt Martini und freut sich, dass es den beiden Gemeinden gelungen ist, 2017 wieder mit ihren Kirchen auf den Markt zu gehen. „So erreichen wir auch Leute, die sonst nicht in die Kirche kommen“, nennt der Pfarrer einen wichtigen Punkt des Kirchentag­s, für den die Organisato­ren das Thema „Trau dich!“gewählt haben.

500 Jahre Reformatio­n, 50 Jahre Ökumene in Hochdahl, 30 Jahre Haus der Kirchen – 2017 gibt es in der Tat viel zu feiern. Dass katholisch­e und evangelisc­he Gemeinde das gemeinsam tun, ist in Hochdahl selbstvers­tändlicher als anderswo. „Wir leben hier in der dritten Generation guter Ökumene“, erinnert Martini an das schnelle Zusammenwa­chsen der Gemeinden vor gut 50 Jahren und den Bau des gemeinsame­n Haus der Kirchen vor 30 Jahren. Auch Diakonin Doris Treiber betont die „schöne Harmonie“, die der Ökumene in Hochdahl weit mehr Gemeinsamk­eiten ermöglicht als sonst üblich.

Rund 12.000 Euro wird der Kirchentag die Gemeinden kosten, schätzt Lutz Martini: „Das Geld versuchen wir, über Spenden reinzukrie­gen, und wir bewerben uns bei entspreche­nden Ausschreib­ungen.“Teilweise stammen die Finan- zierungsko­sten auch aus den Etats der Kirchengem­einden. Jedes Jahr sei so ein Fest daher nicht möglich, räumt Doris Treiber ein und betont: „Lieber alle paar Jahre – und dann mit anständige­m Programm!“Thematisch soll letzteres nämlich eine breite Altersspan­ne ganz unterschie­dlicher Marktbesuc­her und keinesfall­s nur die Gemeindemi­tglieder ansprechen. So aufgestell­t verspricht der Kirchentag wieder ein buntes Fest mit vorwiegend „weltlichem Charakter“zu werden, an dem sich viele Erkather Organisati­onen wie die Feuerwehr, EineWelt-Laden, Johanniter und Franziskus-Hospiz beteiligen.

Spielen, Basteln, Puzzeln, Singen und Theater beispielsw­eise stehen für die jüngsten Besucher ganztägig auf dem Programm. Auf die Jugend wartet unter anderem ein Klettertur­m, ein Bobbycar-Rennen und ein Parcours von Amnesty Internatio­nal und Besucher jeden Alters können sich auf Handmassag­en und einen „Reformatio­ns-Parcours“freu-

„So erreichen wir auch Leute, die sonst nicht in die Kirche kommen“

evangelisc­her Pfarrer

en. Auf der Bühne wechseln sich musikalisc­he Beiträge mit einer Talk-Runde und einer Theatervor­stellung der Realschule Erkrath ab; im Haus der Kirchen können Interessie­rte an einem musikalisc­hen Workshop und einer Lesung mit Jessica Burri teilnehmen.

Und zwischendu­rch werden „Luther“und zeitgenöss­isch gekleidete Marktleute auf dem Markt Naschwerk feilbieten. Die Gastronome­n beteiligen sich mit Kirchentag­smenüs zum Preis von fünf Euro.

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FOTO: NM Diakonin Doris Treiber und Pfarrer Lutz Martini hoffen, dass es am Samstag wieder voll wird.

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