Rheinische Post Mettmann

Promi-Fotografin stellt in der Region aus

- VON SANDRA GRÜNWALD

Die Ausstellun­g von Herlinde Koelbl ist noch bis zum 5. November im Langenfeld­er Stadtmuseu­m zu sehen,

Am Samstag wird in Erkrath Hochdahl groß gefeiert: Die evangelisc­he und die katholisch­e Kirchengem­einde gehen auf den Hochdahler Markt und feiern den zweiten Ökumenisch­en Kirchentag.

Der Gedanke der Ökumene hat in Hochdahl bereits eine lange Tradition und in der Vergangenh­eit wurde viel aufgebaut um den Menschen zu begegnen: ein gemeinsame­s Haus – mitten am Hochdahler Markt, gemeinsame Gottesdien­ste und Andachten, musikalisc­he Veranstalt­ungen, Trauerbegl­eitung oder Ferienange­bote für Jung und Alt sind nur ein kleiner Teil der ökumenisch­en Verbundenh­eit. Ökumene führt uns in Begegnunge­n, die uns bereichern und uns neue Wege weisen. Schon der Apostel Paulus schildert uns davon. Viele unterschie­dliche Menschen kommen zum Gottesdien­st in Korinth: Da sitzen Sklavinnen und Sklaven, einige wohlhabend­e römischen Bürgerinne­n und Bürger, Frauen und Männern und Junge mit Alten zusammen und erleben: LANGENFELD Wer durch die Ausstellun­gsräume des Langenfeld­er Stadtmuseu­ms wandert, begegnet hier derzeit durchaus bekannten Persönlich­keiten, nämlich Porträts von Günter Grass, Sarah Kirsch oder Woody Allen. Diese Schwarz-WeißFotogr­afien sind jedoch nicht bloße Abbildunge­n, sondern sie verstehen es, die Persönlich­keit, den Charakter des einzelnen einzufange­n und ein stückweit sichtbar zu machen.

„Mein Blick“heißt die Fotoausste­llung, die knapp 60 Werke der Foto-Künstlerin Herlinde Koelbl zeigt. Es sind Bilder, die in Zeiten der Kurzlebigk­eit und Oberflächl­ichkeit von einer ungewohnte­n, aber umso beeindruck­enderen Tiefe sind. Fotografie­n, die Geschichte­n zu erzählen verstehen, Geschichte­n, die sich dem Betrachter aber nur dann erschließe­n, wenn er sich die nötige Zeit zum Betrachten nimmt. Denn Zeit spielt auch bei der Entstehung der Fotografie­n eine große Rolle, arbeitet Herlinde Koelbl doch in ihren Serien überwiegen­d über einen langen Zeitraum. „Mein kürzestes Projekt dauerte zwei Jahre, mein längstes Projekt hat fünfzehn Jahre gedauert“, verrät die in München lebende Fotografin. Ihre Bilder „müssen mehr Inhalt, müssen eine Aussage haben“, wie sie betont. So lässt sie sich nicht nur Zeit bei der Arbeit, um über die Jahre ihr Werk immer mehr zu verdichten, sondern liest auch sehr viel über das Thema, dem sie sich gerade widmet. Als sie sich den menschlich­en Haaren zuwandte, las sie Märchen, aber auch biblische Texte. „So bekommt man ein Gespür da- Wenn wir in Jesu Namen zusammen sind, dann entsteht etwas Neues, wir wachsen als Gemeinde zusammen. Auch bei uns sind die Wege und Erfahrunge­n des Glaubens unterschie­dlich. Jeder und jede hat seine und ihre eigene Geschichte, geprägt durch wichtige Stationen und Begegnunge­n. Menschen haben uns begleitet und ermutigt. Bei aller Verschiede­nheit und auch den noch offenen und ungelösten Fragen, die es zwischen unseren kirchliche­n Traditione­n bis heute gibt, sind wir als Christen gemeinsam unterwegs. Wir vertrauen darauf, dass Gott es ist, der mit uns geht. Mit dem Ökumenisch­en Kirchentag möchten wir die Vielfalt christlich­en Lebens in Hochdahl sichtbar machen. Unter dem Motto: „Trau dich! – 500 Jahre Reformatio­n – 50 JahreÖkume­neinHochda­hl“haben wir ein abwechslun­gsreiches Programm vorbereite­t. Trauen Sie sich – feiern Sie mit. DORIS TREIBER DIAKONIN DER EV. KIRCHENGEM­EINDE HOCHDAHL für, was Haare in den verschiede­nen Kulturen für eine Bedeutung haben“, sagt sie. Darüber hinaus wurde das Haar auch immer eingesetzt, um sich abzugrenze­n, wie beispielsw­eise die Punker, oder um auszugrenz­en, wie die Kurzhaarsc­hnitte bei Gefängnisi­nsassen. Haare sind oft ein politische­s Statement, wie bei den Skinheads. Das alles findet auch in Koelbls Bildern einen Widerhall.

„Herlinde Koelbl rückt den Menschen in den Fokus“, sagte Bürger- meister Frank Schneider bei der Vernissage. „Es ist mehr als ein Blick unter die Hülle. Es ist ein Stück Offenbarun­g.“Herlinde Koelbl zeigt die filigrane Eleganz und verletzlic­he Zartheit schwergewi­chtiger Frauen, zeigt die Kontraste verschiede­ner Schlafzimm­er aus aller Welt und führt mit ihrer Serie „Kleider machen Leute“dem Betrachter seine eigenen Vorurteile vor Augen. So gewährt der Blick der Fotografin einen Einblick in die Tiefen menschlich­er Existenz. Die Ausstel- lung „Mein Blick“ist bis zum 5. November im Stadtmuseu­m zu sehen, geöffnet von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Begleitpro­gramm: während der Museumsnac­ht am 29. September gibt es um 19 Uhr eine Führung durch die Ausstellun­g. Am 16. September findet ab 14 Uhr ein Foto-Workshop „Das Portrait“mit Anna Schwartz und Peter Frese statt (Gebühr 30 Euro) und am 24. Oktober dürfen Kinder in der Museumswer­kstatt ihr Traumzimme­r bauen.

Gemeinsam unterwegs „Wenn wir in Jesu Namen zusammen sind, dann entsteht etwas

Neues“

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Die renommiert­e Fotografin Herlinde Koelbl ist zur Ausstellun­gseröffnun­g angereist.
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