Alte Hasen reparieren Haushaltsgeräte
Das Reparaturcafé im Johanneshaus wird gut angenommen. Es ist auch ein Ort zum Kennenlernen.
METTMANN Die Werkzeugkisten stehen bereit und die Schraubenzieher sind gezückt. Die sechs ehrenamtlichen Experten des Reparatur-Cafés erwarten gespannt, welche Geräte ihnen heute gebracht werden.
Das Reparaturcafé im Johanneshaus, Düsseldorfer Straße 154, ist kürzlich in die dritte Runde gegangen. An jedem dritten Donnerstag
Hildegard Moog im Monat können zwischen 14 und 16 Uhr die Leben von alten Geräten verlängert werden. „Die Leute haben immer irgendwelche Schätze zu Hause stehen, die nicht mehr funktionieren, von denen sie sich aber nicht trennen wollen“, erklärt Hildegard Moog, Vorstandsvorsitzende des Johanneshauses.
Sie war mit an der Einrichtung des Reparaturcafés beteiligt. Das Café fand zum ersten Mal am 6. Juli statt. „Es ist wirklich gut angelaufen“, sagt Reparateur Willi Dietz und erinnert sich daran, dass es an diesem Tag sehr voll im Reparaturcafé des Joahnneshauses war. Zusammen mit den anderen Spezialisten gibt er sich große Mühe, jedes gebrachte Gerät zu retten. „Im Prinzip ist es so, dass wir alle aus dem handwerkli- chen Bereich kommen“, erklärt der frühere Feinmechaniker und weist darauf hin, dass viele von ihnen als Elektroniker gearbeitet haben.
Leider können sie jedoch nicht alle Geräte reparieren, die ihnen ge- bracht werden. Manchmal fehlt ein Ersatzteil, das erst besorgt werden muss. In einigen Fällen ist eine Reparatur allerdings gar nicht möglich. „Ich denke, fünfzig Prozent der Geräte verlassen den Raum repa- riert“, schätzt Hildegard Moog. Gabi Imbusch, Mitarbeiterin des Johanneshauses, erklärt, dass es sich immer lohnt, zu gucken, ob ein Gerät repariert werden kann, bevor man es wegwirft: „Es gibt Leute, die Sachen zum Reparieren haben, die zu schade zum Wegwerfen sind.“Sie trifft damit den Kerngedanken des Reparaturcafés.
Die Reparaturen sind kostenlos. „Es kann aber eine kleine Spende in unser Sparschwein geworfen werden“, sagt Imbusch. Die mitgebrachten Geräte werden in eine Liste eingetragen und es wird aufgenommen, was defekt ist. Bis das Gerät repariert ist, kann es eine Weile dauern. „Für die Zwischenzeit haben wir da drüben Kaffee und Kuchen stehen“, erklärt Imbusch. Oder man versucht, bei der Reparatur zu helfen.
So wie Clemens Welle, der mit zwei defekten Heizstrahlern gekommen ist. „Es sieht gut aus“, findet er, nachdem er eine Weile mit den Experten zusammen an den Geräten geschraubt hat.
Er hat durch einen Flyer von dem Café erfahren. „Die Idee des Reparaturcafés finde ich super“, sagt er. So super, dass der Hobby-Bastler schon überlegt, beim nächsten Mal selbst als Reparateur seine Hilfe anzubieten.
„Die Leute haben immer Schätze zu Hause stehen, die nicht mehr
funktionieren“