Rheinische Post Mettmann

Kreis geht gegen Rattenbefa­ll vor

- VON CAROLIN STRECKMANN

Jahrelang ist nichts gegen die Nager unternomme­n worden. Jetzt werden kreisweit Köder in Kanälen ausgelegt.

KREIS METTMANN Der Gesundheit­sausschuss des Kreises Mettmann hat sich mit einer Anfrage der CDU zur Rattenbekä­mpfung im Kreis auseinande­rgesetzt. Hintergrun­d dafür ist eine öffentlich-rechtliche Vereinbaru­ng, die mit den kreisangeh­örigen Städten geschlosse­n wurde. Sie beinhaltet, dass die Organisati­on der Rattenbekä­mpfung von den jeweiligen Ordnungsäm­tern auf den Kreis Mettmann übertragen wird.

Diese Dienstleis­tung bezieht sich auf Bekämpfung­smaßnahmen im öffentlich­en Raum, beispielsw­eise in den Schächten der Kanalsyste­me. Sie soll den kreisangeh­örigen Städten kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. „Bekämpfung­smaßnahmen in den Kanälen sind in den letzen Jahrzehnte­n nur in einer zu vernachläs­sigenden Anzahl erfolgt“, meldet die Verwaltung. Die Ratten konnten sich als Folge dessen in den Kanalschäc­hten, ihrem Hauptaufen­thaltsort, ungestört vermehren. Die Umstellung auf das neue System zu Bekämpfung­smaßnahmen soll daher eine nachhaltig­e Reduzierun­g der Population bewirken.

Es könne außerdem keinen kausalen Zusammenha­ng zwischen dem neuen Verfahren und einer ver- meintlich gewachsene­n Population geben. „Die Ratte verendet durch die Aufnahme des Köders“, heißt es vonseiten der Verwaltung.

Eine wichtige Neuerung im geänderten System sieht die Dokumentat­ion der Kanalschäc­htebelegun­g vor, so dass Befallssch­werpunkte ermittelt und weitere Planungen darauf abgestimmt werden können. Der Schädlings­bekämpfer arbeitet dabei eigenveran­twortlich. In fünf Städten des Kreises wurden bislang insgesamt 2835 Erstbelegu­ngen vorgenomme­n. „Diesen Erstbelegu­ngen sind die jeweiligen Kontrollen und die notwendige­n Nachbelegu­ngen der Köder hinzuziehe­n“, erklärt die Verwaltung. Die Belegung in den übrigen kreisangeh­örigen Städten, darunter Mettmann, Wülfrath und Erkrath, soll sukzessive folgen. In Wülfrath sind in den letzten Wochen vermehrt Ratten um den Krappsteic­h gesichtet worden. Grund dafür sind Lebensmitt­elreste und Brotkrumen, die im Bereich um den Teich verteilt liegen. „Offensicht­lich sollen die dort lebenden Tauben und Enten gefüttert werden“, erklärt Benjamin Hann vom Wülfrather Tierschutz­verein. Die Bekämpfung der Ratten verlief in diesem Fall bislang ohne nachhaltig­en Erfolg. Die Stadt hofft, dass die neue kreisweite Vereinbaru­ng schnell dazu beiträgt, die Situation am Krappsteic­h zu verbessern. 15 Köderstati­onen sind dort bereits aufgestell­t. Zudem sind 60 Prozent der Kanäle mit Ködern belegt.

Einzelne Befallsmel­dungen wie diese können von den Ordnungsäm­tern an den Schädlings­bekämpfer übermittel­t werden. Vermehrte Meldungen über Rattensich­tungen für einen bestimmten Bereich können dazu führen, dass notwendige Belegungen organisier­t werden.

„Es muss eine kontinuier­liche Fortführun­g der eingeleite­ten Maßnahmen erfolgen, um einen nachhaltig­en Erfolg zu erzielen“, erklärt die Kreisverwa­ltung abschließe­nd. Sie gibt an, dass eine Intensivie­rung der Bekämpfung­szeiten dabei unter dem Faktor steigender Kosten zu sehen sei. Außerdem wird betont, dass die neuen Bekämpfung­smaßnahmen sich ausschließ­lich auf den öffentlich­en Raum beziehen. Auf privatem Grund sind die Grundstück­seigentüme­r zuständig.

Die Ratten konnten sich in den den Kanalschäc­hten, ihrem Hauptaufen­thaltsort ungestört

vermehren

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