Prozess um Diskokugel eingestellt
(wuk) Der skurrile Geburtstagswunsch eines Altstadt-Türstehers und Kampfsportlers (30) soll im Januar 2016 zum Diebstahl von Düsseldorfs berühmtester Diskokugel durch zwei seiner Kumpane (beide 25) geführt haben. Über diese Anklage verhandelte gestern das Amtsgericht, stellte den Prozess aber ein, weil gegen die Angeklagten in anderen Verfahren noch schwerere Vorwürfe erhoben werden.
Das Glitzerobjekt in Form eines Totenkopfs hing einst als Markenzeichen über der Tanzfläche im Hafen-Club „3001“, gegründet vom langjährigen Tote-Hosen-Manager Jochen Hülder. Nach dessen Tod durfte das Unikat im Schaufenster eines Deko-Geschäfts an der Roßstraße glitzern – bis es Anfang des vergangenen Jahres durch einen nächtlichen Einbruch verschwand.
Im Juristendeutsch wird das auffällige Objekt umschrieben als „1,20 Meter hohe, vollverspiegelte Diskokugel in Schädelform“, doch für den 30-jährigen Türsteher soll es viel mehr gewesen sein: Ein einzigartiges und unbezahlbares Statussymbol.
Und bei einer Razzia im April 2016 war das Beutestück dann tatsächlich an der Wohnungsdecke des Türstehers in Düsseltal entdeckt worden – allerdings erst nach einem denkwürdigen Polizeieinsatz. Denn weil der 30-jährige Kampfsportler als gefährlich und bewaffnet galt, hatten schwer gesicherte Beamte eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) frühmorgens seine Wohnung gestürmt. Einer von zwei dort ebenfalls lebenden Kampfhunden musste erschossen werden, weil er die SEK-Truppe angriff.