Rheinische Post Mettmann

Gäste erkunden besonderen Bambusgart­en

- VON DANNI FUNKE

METTMANN Passend zum Tag der offenen Gartenpfor­te lacht die rar gewordene Spätsonne vom Himmel, die letzten Tagpfauena­ugen des Jahres umflattern die wenigen noch blühenden Pflanzen, eine schwere Hummel brummt am Beetboden. Wasser plätschert, ein Hahn kräht in der Nähe, Idylle pur im Garten von Landschaft­sarchitekt Richard Bödeker. Viele der Besucher kommen nicht zum ersten Mal am Tag der Gartenpfor­te her, viele sind mit Bödeker bekannt, befreundet. Immer wieder umarmt, drückt und herzt der 83-Jährige seine Besucher, tauscht Neuigkeite­n aus, fragt nach dem Wohlbefind­en, begleitet sie ein Stück durch sein Paradies am Neandertha­l Museum. Vor allem der an allen Ecken hoch gewachsene Bambus beeindruck­t, gibt dem Garten Höhe und Konturen. Die unzähligen kleinen verwinkelt­en Plätze zieren Kunstwerke, Skulpturen, Glasmalere­ien. Einige der Künstler sind an diesem Tag anwesend, darunter auch Patrizia Ricci. Die Mettmanner­in recycelt Abfallprod­ukte. Ein Sessel aus Federkerns­piralen hat es Bödeker, der auf Grund seiner berufliche­n Zusammenar­beit mit Saudi Arabien auch gern „Richard von Arabien“genannt wird, besonders angetan. „Wenn man einmal darin sitzt, möchte man nicht mehr aufstehen“, schwärmt er. Dabei kommt der nach wie vor äußerst aktive Senior gar nicht dazu, sich mal in seinem Garten auszuruhen. „Wenn ich mal hier bin, habe ich immer zu tun“, sagt er und lacht. Auch sein Freund und Weggefährt­e, Professor Ulrich Reif, ist gekommen, um von beiden gemeinsam entworfene kreative Ideen zum stillgeleg­ten Kalksteinw­erk Neandertal den interessie­rten Besuchern zu erläutern. „Die alte Siebanlage ist ein beeindruck­endes Bauwerk vergangene­r Tage. Das riesige Stahlkonst­rukt bietet sich als Industriek­unstobjekt bestens an, könnte auf verschiede­ne Art beleuchtet werden.“

Große Kois ziehen in den Teichareal­en ihre Bahnen, liebevoll angelegte Bachläufe umschlänge­ln das Wohnhaus wie flache Wassergräb­en, kleine Brücken und Pfade ermögliche­n den Besuchern den Zugang zu auf den ersten Blick verborgene­n Ecken. Alles wirkt wie natürlich entstanden und doch weiß jeder, welch Arbeit und Liebe zum Detail in diesem Garten stecken. „Einfach nur traumhaft“, schwärmt ein Besucher.

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RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Richard Bödeker und die Künstlerin Patrizia Ricci .

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