Rheinische Post Mettmann

„Young Voices“lieben Rockklassi­ker

- VON DANNI FUNKE

Die Chorgemein­schaft feiert am 7. Oktober mit einem Konzert ihr zwanzigjäh­riges Bestehen.

WÜLFRATH Bohemian Rhapsody ist für jeden Musiker eine echte Herausford­erung: Weder gibt es in dem Queenklass­iker einen Refrain, noch eine strophisch­e Form und eigentlich besteht das Stück aus sechs einzelnen, formal nicht miteinande­r verbandelt­en Abschnitte­n, mal Ballade mal Hardrock, mal Oper. Die Young Voices, unter der Leitung von

„Wir wissen, dass wir an den

Feinheiten noch arbeiten müssen“

Sandra Michalke

Sängerin

Stephan Lux, beweisen bei einer ihrer beiden Hauptprobe­n vor dem Konzert, dass sie eine solche Herausford­erung mit Bravour meistern.

Abwechseln­d treten die hohen und tiefen Stimmen in den Vordergrun­d, die drei Tenormänne­rstimmen geben Volumen. „Wir wissen, dass wir an den Feinheiten noch arbeiten müssen“, sagt Sandra Michalke, die seit sieben Jahren bei Young Voices mitsingt. Pianist Stephan Lux gibt auf dem Klavier das Tempo vor, „Africa“von Toto gehört ebenfalls zu den Stücken, die noch geübt werden müssen. Die Interpreta­tion geht in Richtung A-ca- pella, alle sind hochkonzen­triert, finden ihre Einsätze- der Leiter ist absolut zufrieden. „Es ist schade“, erklärt Jennifer Müllenborn vom Vorstand der Chorgemein­schaft, „dass wir nur noch zwei aktive männliche Mitsänger haben, beide Tenor. Uns fehlt vor allem der Bass“. Derzeit sind es rund 40 Mitglieder, die sich einmal wöchentlic­h in der evangelisc­hen Kulturkirc­he treffen, um gemeinsam zu singen. 1997 wurden die Young Voices als „junge“Abteilung der Chorgemein­schaft „Deutsche Sänger“gegründet. Dabei ist eines ganz wichtig: „Young Voices“– dieser Name steht nicht für das Alter der Mitglieder. Das reicht von 25 bis 60. Eher schon steht „Young Voices“für eigenen Stil. Da bringen sie die Doors im Chorsatz – und Bach darf auch schon mal swingen. Die Zusammense­tzung der Mitglieder ist so bunt wie unser Repertoire: Studenten und Chemielabo­ranten, Lehrerinne­n und Sozialpäda­gogen, Zollbeamte und Mütter, Krankenpfl­eger und Hausfrauen – jeder ist willkommen.„Mich entspannt das Singen ungemein, es ist schön, gemeinsam etwas zu erarbeiten und zu präsentier­en“, erläutert Sandra Michalke ihre Motivation.

Die Chorsänger reiben ihre Hände aneinander, schnippen, stampfen und springen, entwickeln so einen Rhythmus, alle lachen, solche Übungen lockern und entspannen zwischendu­rch. Auf dem Übungsprog­ramm steht unter anderem noch ein Bachstück, „Ich war noch niemals in New York“von Udo Jürgens und eine Art Medley von Michael Jackson.

Alle sind mit großem Einsatz und viel Freude dabei, ob Student oder Hausfrau, Zollbeamte­r oder Krankenpfl­eger. „Bei uns ist jeder eingeladen mit zu machen, wir singen mehrere Konzerte im Jahr und treten bei Geburtstag­en, Hochzeiten oder Betriebsfe­iern auf. Das Alter spielt keine Rolle“, sagt Sandra Michalke, „Und verspreche­n kann ich eins: es macht unheimlich viel Spaß“.

 ?? RP-FOTO: DIETRICH JANICKI ?? Die Young Voices probten mit ihrem musikalisc­hen Leiter Stephan Lux für ihr Jubiläumsk­onzert in der Kulturkirc­he.
RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Die Young Voices probten mit ihrem musikalisc­hen Leiter Stephan Lux für ihr Jubiläumsk­onzert in der Kulturkirc­he.

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