Rheinische Post Mettmann

Die Regiobahn ist knapp bei Kasse

- VON LUDGER BATEN UND OLIVER WIEGAND

Die Gesellscha­fter, darunter auch der Kreis Mettmann, müssen draufzahle­n.

METTMANN/NEUSS Die Regiobahn galt als das Vorzeigeob­jekt unter den Verkehrsun­ternehmen. Sie fuhr auf der Strecke von Kaarst nach Mettmann Überschüss­e ein. Doch nun ist Erfolgsges­chichte abrupt zu Ende. Der Fahrbetrie­bsgesellsc­haft ist das Geld ausgegange­n. Die Gesellscha­fter müssen sechsstell­ige Summen nachschieß­en, um die Liquidität zu erhalten, andernfall­s droht in letzter Konsequenz die Insolvenz. Da der Rhein-Kreis Neuss und die Stadt Kaarst zu den Gesellscha­ftern zählen, werden auch sie zur Kasse gebeten. Dabei geht es um so genannte „Garantiele­istungen“in Höhe von 900.000 Euro (RheinKreis) und 440.000 Euro (Kaarst). Im Kreis Mettmann werden hinter vorgehalte­ner Hand Summen von bis zu 750.000 Euro genannt, die der Kreiskämme­rer der Regiobahn zur Verfügung stellen soll. Die Politiker im Mettmanner Kreistag wissen davon noch nichts – die deftige Finanzspri­tze soll erst im Kreisaussc­huss am 9. Oktober in nicht-öffentlich­er Sitzung bekannt gemacht werden. Grund für die Finanzknap­pheit könnten unter anderem teure Hauptunter­suchungen, bzw. Reparature­n der Züge sein. Darüber hinaus haben die Betriebsau­sfälle aufgrund verstärkte­r Baumaßnahm­en der Bahn negative Auswirkung­en auf den Ertrag der Regiobahn. Wenn die Bahn nicht fahren kann, gibt es nicht genug zahlende Gäste. Hinzu kommen die Kosten für die geplante Weiterfahr­t bis nach Wuppertal. Die Gesellscha­ft betonte gestern in einer Stellungna­hme, dass die Geschäftsf­ähigkeit derzeit „in keinster Weise eingeschrä­nkt“ist.

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