Rheinische Post Mettmann

Philipp macht sich in Dortmund bezahlt

- VON JANNIK SORGATZ

DORTMUND Haben Sie schon mal von Keita Baldé gehört? Wissen Sie, wohin Milan Skriniar gewechselt ist? Oder Kelechi Iheanacho? Den Fans vom AS Monaco, Inter Mailand und Leicester City dürfte es größtentei­ls ähnlich ergehen, wenn sie nach Maximilian Philipp gefragt werden. Der ist ebenfalls nicht älter als 23 Jahre und war mit einer Ablöse von 20 Millionen Euro günstiger als die drei anderen Jungprofis.

Trotzdem hieß es, nachdem Borussia Dortmund den Offensival­lrounder des SC Freiburg verpflicht­et hatte: „Für mich ist das viel zu viel Geld. Die Summen sind meines Erachtens unmenschli­ch.“Die Worte stammten von Philipp selbst, doch der gebürtige Berliner ist spätestens seit dem 6:1 seiner Dortmunder gegen Borussia Mönchengla­dbach auf dem besten Weg, die Ablösesumm­e mit dem Attribut „marktgerec­ht“zu versehen. Zwei Tore steuerte Philipp bei, eines mit rechts, eines mit links, schon vor einer Woche hatte er gegen den 1. FC Köln doppelt getroffen. In der 45. Minute besaß er beim Stand von 2:0 dann auch noch die Souveränit­ät, an seinen da noch torlosen Vorgesetzt­en im BVB-Sturm, PierreEmer­ick Aubameyang, zu denken.

Nach dem Spiel stand Philipp am „Sky“-Mikrofon und wippte nervös vom einen Fuß auf den anderen, als sei eine Kältewelle über das Dortmunder Stadion hereingezo­gen. „Ich muss mir eingestehe­n, dass ich in der zweiten Halbzeit nachgelass­en habe“, lautete einer der ersten Sätze, den er von sich gab. Und als sich schließlic­h Experte Lothar Matthäus einschalte­te und ihn für die Nationalma­nnschaft ins Gespräch brachte, entgegnete Philipp bescheiden: „Danke für die Kompliment­e. Aber ich glaube, das ist noch ein ganzes Stück entfernt.“Allerdings hat der Angreifer schon einmal daneben gelegen – 20 Millionen Euro scheinen für den BVB eine lohnende Investitio­n gewesen zu sein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany