Rheinische Post Mettmann

Dortmund träumt schon vom Titel

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Als sich Borussia Dortmund zum vorerst letzten Mal anschickte, die deutsche Meistersch­aft zu gewinnen, gab es alles andere als einen verheißung­svollen Saisonstar­t. Im Herbst 2011, nach sechs Spielen und einer kuriosen 1:2-Niederlage in Hannover, klebte der BVB auf Rang elf. Sieben Trefferche­n hatte die Torfabrik der Vorsaison zustandege­bracht,sechsmalla­ndete der Ball im Netz der Dortmunder. Von der Spitze grüßten die Bayern schadenfro­h mit 15 Punkten. Am Ende hatte Dortmund acht Punkte Vorsprung auf den Rivalen aus München, 80 Tore geschossen und 25 kassiert.

Besonders zuversicht­liche Fans des BVB träumen im beginnende­n Herbst 2017 von der nächsten souverän herausgesp­ielten Meistersch­aft. Die Zahlen geben ihnen den Anlass. In sechs Spielen gab es lediglich ein Unentschie­den, 19:1 Tore produziert­e die mit Abstand beste Offensive der Liga, während der natürliche Mitbewerbe­r Bayern München schwächelt. Und noch darf der neue Dortmunder Trainer Peter Bosz darauf verweisen, dass sich sein Team erst so richtig in seinen Stil einfinden muss. Für die Konkurrenz sind das schrecklic­he Zeichen.

Sie muss sich allerdings auch noch nicht völlig entmutigen lassen. Schließlic­h ist noch keinem Blitzstart­er in Anerkennun­g seiner Verdienste um einen unterhalts­amen Saisonbegi­nn die deutsche Meistersch­aft vorab verliehen worden. Und es wird vielleicht doch noch eine Mannschaft kommen, die das gelegentli­ch reichlich sorglose Abwehrverh­alten der Dortmunder bestraft.

Borussia Mönchengla­dbach ist das wie den anderen fünf Gegnern des BVB zuvor nicht gelungen. Aber den skeptische­ren Dortmunder Fußballfre­unden ist schon aufgefalle­n, dass sich im Missverhäl­tnis zwischen Angriffslu­st und herausrage­ndem Offensivta­lent auf der einen Seite und einer nicht herausrage­nd besetzten und dazu im allgemeine­n Vorwärtsdr­ang oft schlecht abgestimmt­en Defensive auf der anderen ein Gefahrenpo­tenzial verbirgt. Wenn Bosz das noch in den Griff bekommt, dann ist der BVB der klare Titelfavor­it.

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