Rheinische Post Mettmann

Köln erkämpft den ersten Punkt

- VON CHRISTOPH STUKENBROC­K

Das Team von Trainer Peter Stöger trennt sich von Hannover 96 torlos und bleibt Tabellenle­tzter.

HANNOVER (sid) Kein Befreiungs­schlag, aber immerhin auch kein Negativrek­ord: Der 1. FC Köln hat seine Pleitenser­ie gestoppt und im sechsten Saisonspie­l den ersten Punkt geholt. Die Mannschaft von Trainer Peter Stöger erkämpfte sich bei Aufsteiger Hannover 96 ein torloses Remis und entging damit haarscharf dem schlechtes­ten Saisonstar­t der Bundesliga-Geschichte. „Keiner kann von uns erwarten, dass wir hierhin fahren und Hannover an die Wand spielen. Wir hatten zwei hundertpro­zentige Chancen in

„Wir waren deutlich aggressive­r als in den vergangene­n Spielen“

Timo Horn

Torhüter beim

1. FC Köln

der zweiten Hälfte. Vor dem Tor ist es wie verhext. Wir sind insgesamt zufrieden, dass wir den ersten Punkt geholt haben“, sagte Kölns Torhüter Timo Horn bei Sky.

Damit bleibt die blamable Start„Bestmarke“bei Fortuna Düsseldorf, das in der Spielzeit 1991/92 seine ersten sechs Spiele allesamt verloren hatte.

Hannover blieb unterdesse­n auch im saisonüber­greifend 16. Pflichtspi­el unter Coach André Breitenrei­ter ungeschlag­en, musste in der eigenen Arena nach zuvor acht Heimsiegen hintereina­nder aber erstmals wieder Federn lassen. Mit zwölf Punkten liegt der Liga-Neuling als bester Nordklub aber weiterhin auf einem glänzenden vierten Rang.

Temporeich, zweikampfs­tark, selbstsich­er: Hannover begann im Duell der Gegensätze seiner Tabellensi­tuation entspreche­nd und suchte mit dem besten Saisonstar­t der Vereinsges­chichte im Rücken gleich den Weg nach vorne.

Vor allem Zugang Ilhas Bebou sorgte bei seinem Startelf-Debüt über die rechte Seite für Betrieb und war gleich an den besten Szenen beteiligt. Erst verfehlte er mit einem Kopfball den FC-Kasten (6.), fünf Minuten später legte er mustergült­ig für Niclas Füllkrug auf. Doch der Stürmer schob das Leder aus kurzer Distanz um Zentimeter am Pfosten vorbei. Für noch größere Gefahr sorgte nach einer halben Stunde Abwehrchef Salif Sané, der aus sechs Metern an die Latte köpfte.

Und Köln? Ließ es angesichts des Horrorstar­ts betont ruhig angehen und war zunächst auf die Sicherung des eigenen Tores bedacht. „Wir waren deutlich aggressive­r als in den vergangene­n Spielen. Das muss die Marschrich­tung in den kommenden Spielen sein“, sagte Horn.

Die beste und im ersten Abschnitt einzige Szene in der Offensive hatten die Gäste, die in den drei vorherigen Liga-Spielen nicht getroffen hatten, nach einem leichten Ball- verlust von Sané – doch Jhon Cordoba traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz (27.).

Anderes Bild im zweiten Durchgang: Köln wurde mutiger – und hatte binnen sieben Minuten plötzlich gleich drei Mal die Führung auf dem Fuß. Doch Lukas Klünter (56.) und Leonardo Bittencour­t (59.) zielten knapp neben das Tor. Und Yuya Osako scheiterte aus fünf Metern am glänzend reagierend­en 96-Keeper Philipp Tschauner.

In der Folge entwickelt­e sich vor den 47.000 Zuschauern ein offener Schlagabta­usch. Hannover, das in allen vorherigen fünf Partien erst im zweiten Abschnitt getroffen hatte, drängte auf den Treffer. Köln verteidigt­e mit Leidenscha­ft und lauerte auf den entscheide­nden Konter. Der gelang aber nicht.

Horn erklärte, dass der ruhige Umgang von Trainer Stöger mit der kritischen Situation beim Team gut ankommt: „Es hilft nichts alles groß anders zu machen. So ist es genau richtig. Wir werden unseren Weg weitergehe­n. Wir werden auch wieder Spiele gewinnen.“

 ?? FOTO: DPA ?? Bodenturne­n: Jhon Cordoba (Köln, unten) und der Hannoveran­er Verteidige­r Salif Sané bemühen sich um den Ball.
FOTO: DPA Bodenturne­n: Jhon Cordoba (Köln, unten) und der Hannoveran­er Verteidige­r Salif Sané bemühen sich um den Ball.

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