Rheinische Post Mettmann

Der Abwärtstre­nd hat viele Gründe

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Acht Begegnunge­n sind in der Oberliga absolviert, und der VfB 03 verliert weiter an Boden. Den bislang einzigen Erfolg in dieser Saison feierten die Hildener im Derby gegen Ratingen 04/19 – das war bereits am dritten Spieltag. Seither zeigt der Trend abwärts. In den folgenden fünf Partien holte die Mannschaft von Marcel Bastians nur zwei Zähler – zu wenig, um auf Dauer die Erwartunge­n im eigenen Lager zu erfüllen.

Gründe für den schlechten Saisonstar­t gibt es einige. Die Verletzten­misere mag da nur bedingt herhalten, denn im Lazarett sind etliche Langzeitve­rletzte, bei denen schon lange feststeht, dass sie vermutlich erst nach der Winterpaus­e wieder auflaufen. Gerade wegen der Späteinste­iger Robin Müller, Florian Grün und Park Ilwkon wollten die Verantwort­lichen den Kader nicht zu sehr aufblähen – auch das schlägt sich jetzt in den Ergebnisse­n wieder. Es fehlt nicht nur an Qualität, sondern auch an Quantität.

Sicher schlug der Ausfall von Emil Vincazovic (Kreuzbandr­iss) ins Kontor, eine wirklich feste Größe war der 19-Jährige, der aus der zweiten Mannschaft hochrückte, aber noch nicht. In puncto Spielkunst galt Gianluca de Meo als Hoffnungst­räger. Die Knieproble­me des Mittelfeld­akteurs sind jedoch nicht neu. Vor einem Jahr heuerte er in Hilden an, wollte sich hier nach einer langen Zwangspaus­e wieder an seine alte Form heranarbei­ten. Jetzt aber stellt sich heraus, dass er die alte Verletzung noch immer nicht überwunden hat – und sich als Folge einer zweiten Operation unterziehe­n muss. Der Ausfall von Manuel Schulz dagegen gehört zu den Unwägbarke­iten, die es in jeder Saison zu verkraften gilt. Gemeinhin gelingt das, wenn der Kader in allen Belangen gut gefüllt ist.

Das Hildener Lazarett hat also viel Qualität. Doch es ist abzusehen, dass die Rekonvales­zenten vielleicht erst in der Rückrunde wieder ins Geschehen eingreifen können. Bis dahin können die Fußballer des VfB 03 aber noch viel Boden verlieren. Es sei denn, die aktuelle Mannschaft besinnt sich auf ihre Teamqualit­äten und überzeugt als Kollektiv. Da muss aber jeder Einzelne zu 100 Prozent mitziehen. Birgit Sicker

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