Rheinische Post Mettmann

Streifenpo­lizisten besser ausrüsten

- VON THOMAS REISENER NRW PRÜFT AUSSTATTUN­G DER POLIZEI...., SEITE A 4 VON EVA QUADBECK SCHWESIG WEIST KRITIK DER ALTEN..., SEITE A 5 VON FLORIAN RINKE

Das Bild sagt mehr als 1000 Worte: Ende Juli wurde unserer Redaktion von einem NRW-Polizisten ein Foto zugespielt. Es zeigte den Helm eines baden-württember­gischen Kollegen, in dem eine großkalibr­ige Kugel steckt. Nur weil der Helm darauf ausgelegt war, hat der Polizist den Schuss überlebt. „Sowas hätten wir auch gerne“, lautete der Begleittex­t des Fotos.

Die Beamten der Spezialein­heiten haben sie längst. Aber das genügt nicht. Denn inzwischen gilt das neue Anti-Terror-Konzept des abgewählte­n ExInnenmin­isters Ralf Jäger (SPD): In NRW sollen in Extremfäll­en auch ganz normale Streifenpo­lizisten auf marodieren­de Terroriste­n losgehen, wenn diese wie in Paris mitten in der Stadt um sich schießen. Dieses Konzept ist richtig. In so einer Extremlage kann ein Streifenpo­lizist, der zufällig in der Nähe ist, nicht erst auf Spezialein­heiten warten. Aber dann muss er im Umkehrschl­uss auch für solche Eingriffe ausgerüste­t sein.

Bislang halten allenfalls die neuesten Schutzwest­en der Streifenpo­lizei großkalibr­ige Kugeln auf. Ihre Helme sind auf solche Einsätze nicht ausgelegt. Das ist inkonseque­nt und gefährlich. Höchste Zeit, dass der neue Innenminis­ter die Ausstattun­g verbessert. BERICHT

SPD taumelt weiter

Eigentlich sollte das Leben für die SPD ein wenig leichter werden: Man geht zur Generalübe­rholung in die Opposition, um dann 2021 wieder loszulegen. Die bevorstehe­nden zähen Wochen der Regierungs­bildung könnte die SPD nutzen, sich schon einmal in Sachen Geschlosse­nheit und inhaltlich­er Ausrichtun­g einen Vorsprung zu verschaffe­n. Aber die Sozialdemo­kraten handeln ja selten strategisc­h. Vielmehr taumeln sie von einer Personalde­batte zur nächsten.

Die Personalie Nahles als Fraktionsc­hefin konnte nur mit mühsam unter der Decke gehaltenem Streit über die Bühne gehen. Kaum ist sie vollbracht, meckert der frühere Parteichef Münteferin­g, besser hätte man Partei- und Fraktionsv­orsitz in eine Hand gelegt – und zwar in die von Martin Schulz. Die Älteren wissen, dass Münteferin­g damals von Nahles aus dem Amt des Parteichef­s vertrieben wurde und noch eine Rechnung offen hat. Doch das interessie­rt die Wähler von heute nicht mehr. Sie wollen sehen, dass die SPD in ihrem x-ten Versuch sich neu aufzustell­en, endlich mal ein überzeugen­des Bild abgibt. BERICHT

Pinkwarts Pläne

Als NRW-Wirtschaft­sminister Andreas Pinkwart seine digitale Mini-Regierungs­erklärung gestern beendet hatte, gab es keine hitzigen Debatten zwischen den schwarz-gelben Regierungs­parteien und der Opposition. Ein paar Sticheleie­n, ein paar kritische Nachfragen, das war’s. Gut so!

Im Grunde eint alle Digitalpol­itiker ja auch ein Ziel: NRW soll digitaler werden. Endlich gibt es dafür einen eigenen Ausschuss im Landtag. Auch die Pläne des Ministers lassen hoffen. Für eine erste Bilanz ist es zwar noch zu früh. Speziell beim Breitbanda­usbau oder der digitalen Verwaltung wurden viele Dinge bereits unter Rot-Grün angestoßen. Doch erste Akzente sind sichtbar: Beim Thema Bürokratie­abbau fordert Pinkwart zum Beispiel Bürgerbete­iligung ein. Auch Gründer konnten dem Minister bereits schreiben, was besser werden muss. Deutlich wurde auch bereits, dass Hochschule­n unter dem Ex-Hochschulr­ektor immer mehr zu Gründersch­mieden werden sollen. Mehr Kooperatio­n zwischen Wirtschaft und Bildungsei­nrichtunge­n kann sehr sinnvoll sein – speziell an Schulen muss es jedoch auch Grenzen geben. BERICHT PINKWART HÄLT DIGITALE..., SEITE ##

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