Rheinische Post Mettmann

Wahlpanne wegen falschem Koffer

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(lai) In Garath wurden im Wahllokal gut 238 falsche Stimmzette­l ausgegeben wurden. Wahlamtsle­iter Manfred Golschinsk­i drückte das nun im Kreiswahla­usschuss bei der Feststellu­ng des amtlichen Endergebni­sses so aus: „Durch vierfaches menschlich­es Versagen ist etwas passiert, das eigentlich nicht passieren kann.“Seinen Lauf genommen hat das Unglück demnach wie in einem Ganovenfil­m mit zwei Koffern voller Wahlzettel: dem Koffer für den Wahlbezirk 106 und dem für Bezirk 109, bereit zur Abholung durch die jeweiligen Wahlvorstä­nde. Als Erster holte Wahlvorsta­nd 109 seinen Koffer ab. Weil die Zahl am Koffer aber auf dem Kopf stand, nahm er Koffer 106 mit. Das bemerkte sein Kollege aus dem Wahlbezirk 106, als für ihn später nur noch Nummer 109 blieb. Macht aber nichts, dachte er sich, weil Wahlbezirk 106 und 109 beide im Süden und somit im Wahlkreis 107 liegen. Weil der Wahlbezirk 106 mehr Stimmberec­htigte hat als Bezirk 109, bestellte der Wahlvorsta­nd jedoch noch „ein paar 106er“– und es kam zum Missverstä­ndnis. Denn statt Stimmzette­ln für Bezirk 106 im Wahlkreis 107 erhielt er Unterlagen für den Wahlkreis 106 im Norden. Die ersten Stunden wurde falsch gewählt – bis gegen 11 Uhr einem Wähler auffiel, dass er für Kandidaten aus dem anderen Wahlkreis abstimmen konnte. Im Ausschuss herrschte gestern Heiterkeit über die Geschichte. Zuerst war das aber eine ernste Angelegenh­eit: Denn durch die Panne waren die Erststimme­n ungültig und wäre es knapp zwischen den Kandidaten Sylvia Pantel (CDU) und Andreas Rimkus (SPD) geworden, hätte im Wahlkreis wohl neu gewählt werden müssen. Weil der Unterschie­d am Ende groß genug war, passiert das aber nicht.

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