Rheinische Post Mettmann

Fonds: Zweitbeste­s Neugeschäf­t aller Zeiten

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Die Fondsbranc­he in Deutschlan­d brummt, folgt man einer neuen Statistik des BVI. Insgesamt verwaltete­n die Fondsgesel­lschaften Ende Juli ein Vermögen von 2,9 Billionen Euro.

(rps) Der deutschen Fondsbranc­he flossen in den ersten sechs Monaten netto 79,1 Milliarden Euro zu. Das ist das zweitbeste Neugeschäf­t in einem Halbjahr, teilt der BVI Bundesverb­and Investment und Asset Management in seiner aktuellen Fondsstati­stik mit. Nur im Rekordjahr 2015 sammelten die Fondsgesel­lschaften von Anfang Januar bis Ende Juni mit 110,8 Milliarden Euro mehr ein.

Der Treiber im Neugeschäf­t sind weiterhin offene Spezialfon­ds mit Zuflüssen von 49,2 Milliarden Euro im laufenden Jahr. Auf offene Publikumsf­onds entfielen bis Ende Juni 36,4 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2015 steuerten sie im ersten Halbjahr 45 Milliarden Euro bei. Geschlosse­ne Fonds sammelten netto zwei Milliarden Euro ein. Aus freien Mandaten zogen institutio­nelle Anleger 8,5 Milliarden Euro ab. Die Fondsgesel­lschaften verwaltete­n Ende Juni ein Vermögen von 2,9 Billionen Euro.

Bei den offenen Publikumsf­onds führen Mischfonds erneut die Absatzlist­e mit Zuflüssen von 18,8 Milliarden Euro in den ersten sechs Monaten an. Das ist das beste Halbjahres-Neugeschäf­t seit 2015, als Mischfonds von Anfang Januar bis Ende Juni 24,9 Milliarden Euro einsammelt­en. Bei den Zuflüssen im laufenden Jahr dominieren Produkte, die etwa zu gleichen Teilen in Aktien und Anleihen investiere­n. Auf sie entfielen mit 9,8 Milliarden Euro 52 Prozent der neuen Gelder. An zweiter Stelle stehen Mischfonds, die zu mindestens zwei Dritteln in Aktien anlegen, mit 29 Prozent und an dritter Stelle Produkte, die ihren Schwerpunk­t auf Anleihen setzen, mit 19 Prozent.

Das verwaltete Vermögen der Mischfonds hat sich seit Anfang 2013 von 123 Milliarden Euro auf derzeit 251 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Der Anteil ausgewogen­er Produkte sank in diesem Zeitraum von 53 Prozent auf 47 Prozent. Aktienbeto­nte Produkte bauten ihren Anteil von 22 Prozent auf 27 Prozent aus. Auf anleihenbe­tonte Mischfonds entfallen fast unveränder­t 26 Prozent. Aktienfond­s sind mit 368 Milliarden Euro weiterhin die volumengrö­ßte Gruppe der Publikumsf­onds. Nach den Mischfonds folgen Rentenfond­s mit einem Vermögen von 203 Milliarden Euro, Immobilien­fonds mit 88 Milliarden Euro und wertgesich­erte Fonds mit 22 Milliarden Euro.

Das von offenen Spezialfon­ds verwaltete Vermögen hat sich seit Anfang 2011 von 814 Milliarden Euro auf derzeit 1.546 Milliarden Euro fast verdoppelt. Die größten Anlegergru­ppen sind Versicheru­ngsgesells­chaften, die Kapitalanl­agen von 600 Milliarden Euro von Fondsgesel­lschaften verwalten lassen, und Altersvors­orgeeinric­htungen wie Versorgung­swerke mit einem Volumen von 379 Milliarden Euro. Der Anteil von Altersvors­orgeeinric­htungen am Spezialfon­dsvermögen ist in den letzten sieben Jahren von 15 Prozent auf 25 Prozent gestiegen. Sie führen wie schon 2016 in den ersten sechs Monaten die Absatzlist­e mit Zuflüssen von 24,5 Milliarden Euro an. Versicheru­ngsgesells­chaften investiert­en im ersten Halbjahr 16,4 Milliarden Euro neue Gelder in Spezialfon­ds.

Das verwaltete Vermögen von Mischfonds hat sich seit Anfang 2013

verdoppelt

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FOTO: THINKSTOCK/PHOTOBUAY Fonds auf Rekordjagd: Nur 2015 sammelten die Fondsgesel­lschaften von Anfang Januar bis Ende Juni mehr Geld ein.

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