„Auf Werthaltigkeit bauen, liquide bleiben!“
Unter allen Anlageklassen ragt die Aktie heraus, wenn es um langfristige Wertigkeit geht. Die Auswahl der Titel erfolgt bei Sal. Oppenheim in einem klaren, regelgebundenen Prozess.
Anleger, die Vermögen über lange Zeit, vielleicht sogar in die nächste Generation hinein bewahren wollen, blicken derzeit häufig mit Sorgenfalten auf der Stirn in die nähere Zukunft. Schlagzeilen, die der US-Präsident Donald Trump oder sein türkischer Kollege Recep Tayyip Erdoan produzieren, beunruhigen viele Menschen ebenso wie auf der wirtschaftlichen Seite die Geldflut. Sie wirke auf die Ökonomie der Welt wie Doping, erklärt Friedrich W. Rogge, Niederlassungsleiter des Bankhauses Sal. Oppenheim in Düsseldorf, „aber zeitgleich steigt die weltweite Verschuldung auf ein nie gekanntes Maß.“Verantwortlich dafür sind unter anderem die niedrigen Zinsen. Die hohe Verschuldung lässt aber auch „Undenkbares denkbar werden“, sagt Rogge: Schuldenschnitte könne man nicht gänzlich ausschließen, damit auch wirtschaftliche Verwerfungen.
Wie kann Vermögen in dem Umfeld heute noch werthaltig angelegt werden? Genau dies thematisiert Rogge derzeit in seinen Gesprächen mit Kunden. Der erfahrene Finanzspe- zialist, der schon seit 32 Jahren in der Vermögensverwaltung tätig ist, gibt eine klare und eindeutige Antwort: „Aktien sind werthaltig. Sie verbriefen Rechte, die einen Wert an sich darstellen.“Und ebenso wichtig: Sie sind jederzeit liquidierbar. Gerade angesichts eines unsicheren Umfeldes legt Rogge großen Wert darauf, schnell auf neue Gegebenheiten reagieren zu können. Dies ist mit Aktien möglich, bei Immobilien kaum, und selbst bei Anleihen kann es Schwierigkeiten geben. Rogge nennt als Beispiel einige Pfandbriefe, deren Handel während der Finanzkrise einmal über mehrere Tage hinweg ausgesetzt wurde.
Natürlich können die Kurse von Aktien schwanken. Diese so genannte Volatilität ist bei ihnen durch die permanent aktualisierte und publizierte Kursbildung sofort sichtbar, damit unterscheiden sich die Anteilsscheine von anderen Investments. Das gefährde aber nicht die langfristige Werthaltigkeit, ist Rogge überzeugt.
Die fehle anderen Anlageklassen. Beispiel Staatsanleihen: Mit einer Rendite von nahe oder unter Null seien sie nicht werthaltig. Ebenso wenig Bargeld: „Das ist nur ein Zahlungsversprechen ohne Zins.“Bei Gold beschreibe eigentlich nur der Aufwand für Förderung und Produktion einen fairen Preis. Die darüber liegenden aktuellen Preise seien angstgetrieben. Zudem könne privater Goldbesitz in angespannten Zeiten auch verboten werden, das habe es alles schon gegeben, sagt Rogge. Kunst – ebenfalls derzeit als Anlageklasse zunehmend geschätzt – sei nicht wirklich greifbar und zudem nicht jederzeit liquidierbar.
Der Hauptkonkurrent für die Aktie ist zurzeit die Immobilie. Käufer zahlen Preise, die manchmal schon ans Irrationale grenzen, von guten Renditen ganz zu schweigen – für Rogge sind das klare Hinweise auf eine mögliche Blasenbildung. Die Überbewertung wird spätestens dann zutage treten, wenn Anleger verkaufen wollen oder müssen und die Einstiegspreise nicht mehr erzielen. Immobilien könnten zudem durchaus im Zuge einer größeren Finanzreform steuerlich belastet werden, warnt Rogge – so wie nach dem Zweiten Weltkrieg Immobilienbe- sitzer mit einem Lastenausgleich belegt wurden.
„Aktienbesitzer haben dagegen über zwei Währungsreformen hinweg ihre Rechte behalten“, sagt der Anlagespezialist. Wichtig sei dabei der Zeitrahmen. Langfristig haben Aktien nicht nur ihren Wert behalten, sondern sogar zugelegt. Derzeit seien sie auch nicht zu teuer, betont Rogge. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis – die Kennzahl wird gerne zur Bewertung herangezogen – liegt derzeit im Dax bei durchschnittlich 15 – ein fairer Wert, sagt der Experte. „Die Nullzinspolitik wird mit hoher Wahrscheinlichkeit anhalten, das hat höhere Aktienbewertungen zur Folge.“
Allerdings kommt es bei der Auswahl auf eine kluge Anlagestrategie an. Empfehlenswert seien Unternehmen mit soliden Geschäftsmodellen, nachhaltig orientierten Unternehmensleitungen und hohen Cashflows (internen Kapitalflüssen). Treiber für eine gute Strategie sind zudem Dividendenpapiere, also Aktien, die gute Erträge abwerfen. Mit Blick auf die Weltregionen fällt den Anlagespezialisten von Sal. Oppenheim derzeit Asien auf. „Die Region schauen wir uns stärker an“, sagt Rogge. Megatrends wie die demografische Entwicklung machen es nötig, bei der Aktienauswahl globaler zu denken.
Dies alles sind Punkte, auf die die Profis bei der Auswahl der Papiere für die Vermögensverwaltung ihrer Kunden achten. Zur Identifizierung der in Frage kommenden Titel nutzen die Experten ein mittlerweile über viele Jahre ausgefeiltes Instrumentarium: „Wir verfolgen einen klaren, regelgebundenen Prozess, der quantitativ gesteuert ist.“Das heißt: Rund 4000 Aktien werden kontinuierlich analysiert; das System untersucht dabei rund 200 Faktoren auf ihre Prognosekraft für die künftige Kursrichtung. Die auf diese Weise quantitativ vorbereiteten Anlagevorschläge werden aber nicht automatisch umgesetzt. Die Investment-Entscheidung treffen die Profis selbst, indem sie die Plausibilität prüfen, Kostenüberlegungen miteinbeziehen und die Portfoliokonstruktion optimieren.
Die Geldflut wirkt auf die Ökonomie der Welt wie Doping „Aktienbesitzer haben über zwei Währungsreformen hinweg ihre Rechte
behalten“ „Wir verfolgen einen klaren, regelgebundenen Prozess, der quantitativ gesteuert ist“