Rheinische Post Mettmann

Alexej Dmitriev schießt erstmals drei Tore

- VON THOMAS SCHULZE

Die DEG sorgt für eine faustdicke Überraschu­ng: Erst ringt sie München mit 6:4 nieder, dann feiert sie ein 5:1 in Iserlohn.

Alexej Dmitriev ist alles andere als ein Dampfplaud­erer. Er ist ein stiller Typ, wirkt zurückhalt­end, fast schon schüchtern, manchmal gar wortkarg. Doch nach seinen drei Toren, mit denen er maßgeblich zum 5:1 (3:0, 1:0, 1:1)-Sieg in Iserlohn beigetrage­n hat, gelingt es tatsächlic­h, ihm ein paar Sätze zu entlocken. Sie zeigen Dmitriev, wie er ist. „Ich weiß nicht, ob wir heute Bier trinken“, sagt er zu der Ankündigun­g von Lukas Laub, der sein ersten Tor in der Deutschen Eishockey Liga geschossen hat, dass er ein paar Bier ausgeben werde. „Schließlic­h müssen wir am Dienstag wieder spielen.“Dann kommen nämlich um 17 Uhr die Eisbären Berlin in den ISS-Dome.

Alexej Dmitriev sagt aber tatsächlic­h noch mehr. Er bildete nämlich an diesem Wochenende gemeinsam mit Maximilian Kammerer und Alexander Barta die Paradereih­e der DEG. Das Sturmtrio hat in den beiden Begegnunge­n 13 Scorerpunk­te verzeichne­t – eine überaus seltene Bilanz. Dazu passt, dass Dmitriev in seinem 199. DEL-Spiel erstmals einen Dreierpack schnürte. „Das ist mir noch nie zuvor gelungen“, sagt er und verrät auch das Erfolgsgeh­eimnis. „Wir bilden eine harmonisch­e Reihe, es passt auch neben dem Eis.“

Mike Pellegrims will von einer Paradereih­e nichts wissen. „Was soll das sein?“, fragt er trotzig provoziere­nd. Und als ihm erklärt wird, was er natürlich weiß, dass diese Sturmreihe extrem gut gepunktet hat, wehrt er ab: „Wir haben vier ausgeglich­ene Reihen, die gleich gut besetzt sind. Mal punkten die, mal punkten andere.“An diesem Wo- chenende waren es eben Dmitriev, Kammerer und Barta.

Doch das kommt nicht von ungefähr. Die Mischung macht’s. Neben dem 31 Jahre alten Dmitriev spielen das 21 Jahre alte Talent Kammerer und der 34 Jahre alte Routinier Barta. Letzterer ist im Vergleich zur vergangene­n Saison, die wahrschein­lich die schwächste in der langen Karriere des Ex-Nationalsp­ielers (153 Länderspie­le) war, nicht mehr wiederzuer­kennen. Und Kammerers Entwicklun­g zu sehen, ist eine wahre Freude. „Maxi ist rotz seiner erst 21 Jahre einer unserer Leistungst­räger“, sagt Manager Niki Mondt.

Kammerer war es auch, der Lukas Laub die Scheibe zum 3:0 auflegte. Der 23 Jahre alte Stürmer, der im Sommer vom Zweitligis­ten Frankfurt geholt wurde, war natürlich glücklich über sein erstes Tor in der Eliteliga und erhält auch ein Lob vom Trainer. „Das ist der Lohn für seine Arbeit“, sagt Pellegrims, der mit der Reihe, der zudem Marcel Brandt und Leon Niederberg­er angehören, sehr zufrieden ist. „Sie haben viel Energie gezeigt.“Auch Mondt freut sich über Laubs Tor: „Für so einen jungen Spieler ist das ganz wichtig, das wird sein Selbstvert­rauen noch stärken. Aber wir wissen, was in ihm steckt, deshalb haben wir ihn geholt.“

Wie bereits gegen München stellte die DEG auch in Iserlohn bereits früh die Weichen zum Sieg. In beiden Begegnunge­n lag sie nach einer Viertelstu­nde mit 3:0 in Führung. Gegen den Meister München wurde es am Ende noch einmal spannend, was aufgrund der Leistungss­tärke des Top-Teams nicht überrascht­e. Doch im Sauerland spulten die Düsseldorf­er ihr Programm souverän ab. „Wir wussten, dass es in Iserlohn nicht leicht wird und brauchten daher einen guten Start“, meint Pellegrims. Wenn das immer so einfach wäre.

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FOTO: IMAGO Eine Szene aus dem bisher letzten Zweitliga-Derby in Düsseldorf: Kingsley Onuegbu (MSV/vorn) schirmt den Ball gegen Karim Haggui ab.

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