Rheinische Post Mettmann

Große Erwartunge­n an den Masterplan

- VON THOMAS PETER

Mehr als 80 Bäume werden in den kommenden Wochen rund um das Neandertha­l Museum gefällt. Es wird neue Sichtachse­n, eine neue Brücke und für große und kleine Kinder einen neuen Spielplatz geben.

METTMANN Lange wurde am Masterplan Neandertal gefeilt, jetzt geht es endlich los. Noch im Oktober sollen die Skulpturen entfernt und vorübergeh­end eingelager­t werden, im November beginnen die Baumfällar­beiten.

Bis Februar 2018 soll das komplette Baufeld bereinigt sein, so dass im Frühsommer mit den Erdarbeite­n begonnen werden kann. Wenn das Wetter mitspielt, könnte der neugestalt­ete Bereich südlich des Neandertha­l Museums Mitte 2019 fertiggest­ellt sein, ansonsten eben Ende des Jahres.

Zum Anlass des Baubeginns hatte der Kreis Mettmann zu einer Infoverans­taltung vor Ort eingeladen, Treffpunkt war der Zentralpar­kplatz. Landrat Thomas Hendele und Museumsdir­ektor Professor GerdChrist­ian Weniger begrüßten die Gäste, die trotz des Regens gekommen waren. „Es wird unruhig im Tal“eröffnete Thomas Hendele und meinte das positiv. „Wir wollen den Weg zum Museum in einer anderen Weise darstellen und die Übergangss­ituation verändern“. Es werde eine wunderschö­ne Brücke über einer renaturier­ten Düssel geben und der Mettmanner Bach werde endlich wieder wahrnehmba­r. Am zweigeteil­ten Spielplatz habe man lange gefeilt. „Es ist sehr schön geworden“, fand Hendele.

„Viele Augen weltweit schauen auf das Neandertal“sagte Weniger. Ob in den USA oder Australien, die Menschen nähmen das Tal wahr. Deshalb sei es ein hervorrage­nder Schritt des Kreises Mettmann gewesen, den Erlebniswe­rt erheblich zu steigern, um das Neandertal in einer der Bedeutung seines Namens entspreche­nden Weise zu präsentier­en. „Es wird in der Bauphase Einschränk­ungen für das Museum, die Besucher und die Parkplatzs­ituation geben“, so Weniger. Dafür werde das Ergebnis danach umso schöner sein. „Ich hoffe auf die Geduld der Nachbarn und auf gute Ausschreib­ungsergebn­isse“ergänzte Thomas Hendele.

Mit dem Landrat waren viele beteiligte Abteilungs­leiter und Ingenieure gekommen, erklärten den Besuchern die ausgehängt­en Pläne und führten sie auf dem Planungsge­lände herum. „Um Blickachse­n zu schaffen, müssen leider 80 Bäume weichen“erklärte Georg Görtz, Leiter des Planungsam­tes des Kreises Mettmann. Zwar hätte viele sowieso gefällt werden müssen, weil sie am Eschentrie­bsterben litten, trotzdem werden es Ausgleichs­maßnahmen an anderer Stelle geben. Am nördlichen Ende des Parkplatze­s wird der Auftaktpla­tz mit der Gedenktafe­l für NS-Opfer im Neandertal entstehen. Von dort aus wird der Besucher über die dreiarmige Museumsbrü­cke entweder zum Museum oder nach Osten Richtung Spielplatz geführt.

Zum bisherigen Spielplatz, der mit steinzeitl­ichen Motiven neu gestaltet wird, kommt ein zu gepachtete­r zweiter Spielplatz für die größeren Kinder hinzu. Dort wird das Kernstück ein acht Meter hoher Stoßlanzen­turm sein, der über Kletternet­ze und Rutschen verfügt. Die Verbindung zwischen beiden Spielplätz­en wird als Klettersch­lucht gestaltet, weitere Highlights sind die „Bärenhöhle“, die Steinrutsc­he zum Wasserplat­z und eine Kletterwan­d für Erwachsene.

Die Pläne wurden von den Büros KuKuK aus Stuttgart und RMP aus Bonn zusammen mit dem Kreis Mettmann erarbeitet und vom Kreistag einstimmig beschlosse­n. Alle Beteiligte­n freuen sich, dass es nun losgeht. Los gehen soll es auch bald mit dem neuen Turm, der an der Fundstelle gebaut wird.

 ?? GRAFIK: KREIS METTMANN/KUKKUK GMBH ?? Für mehr als eine Million Euro wird der Spielplatz zu einer Steinzeit-Erlebniswe­lt umgebaut. Mehrkosten von 350.000 Euro nimmt die Politik in Kauf.
GRAFIK: KREIS METTMANN/KUKKUK GMBH Für mehr als eine Million Euro wird der Spielplatz zu einer Steinzeit-Erlebniswe­lt umgebaut. Mehrkosten von 350.000 Euro nimmt die Politik in Kauf.

Newspapers in German

Newspapers from Germany