Rheinische Post Mettmann

Mit rheinische­n Klassikern ins Koch-Finale

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Für unseren Wettbewerb „Der raffiniert­este Hobbykoch im Rheinland“wurde am Wochenende geschnippe­lt, gebraten und gewürzt. Im Halbfinale mussten sich die Teilnehmer an drei typischen Gerichten messen lassen.

NEUSS (RP) Ulrike Torscheit hat sich auf ihre Aufgabe intensiv vorbereite­t: Die Neusserin richtet im Halbfinale des Wettbewerb­s „Der raffiniert­este Hobbykoch im Rheinland“Reibekuche­n mit Lachstatar her – das Gericht wurde von der Jury ausgesucht und ihr zugelost. Sie hat Schnitttec­hniken geübt, an Aromen getüftelt und versucht, im vorgegeben­en Zeitrahmen von 45 Minuten zu bleiben. „Ich habe so viel trainiert, meine Familie kann Lachstatar nicht mehr sehen“, gibt sie zu. Die Mühe hat sich aber gelohnt. Mit ihrer Interpreta­tion eines rheinische­n Klassikers hat sie überzeugt und steht im Finale am 14. Oktober.

Sechs Hobbyköche haben sich am Samstag im Halbfinale in der Showküche bei Möbel Höffner gemessen. In Zweiergrup­pen kochten sie um die Wette und bekamen als weitere Aufgaben Möhrengemü­se und Senfrostbr­aten zugewiesen. Unsere Zeitung hatte zu dem Wettbewerb aufgerufen, die Zutaten wurden vom Metro Großmarkt Düsseldorf zur Verfügung gestellt.

Auch Claudia Boudnik aus Neuss zog ins Finale ein – mit dem ersten Senfrostbr­aten ihres Lebens. „Ich habe noch nie dieses Gericht gemacht“, verriet die aus dem Süddeutsch­en stammende Hobbyköchi­n. Sie habe sich aus Rezepten Anregungen geholt und einige Gedanken gemacht. Auch als ihr erstes Roastbeef in der Pfanne viel zu dunkel wurde, verlor sie nicht die Nerven. „Es war ein kreativer Kampf.“

Auch wenn es ein Wettbewerb war, sahen sich die Halbfinali­sten nicht als Konkurrent­en. „Wir haben uns gegenseiti­g gut unterstütz­t“, sagte Johannes Köbberling aus Neuss, der mit seinem japanisch inspiriert­en Lachstatar den Kürzeren zog. Auch Hans Krettek aus Kevelaer und Reinhard Beumers aus Korschenbr­oich, die knapp am Finaleinzu­g scheiterte­n, tauschten mit den anderen Tipps und Ideen aus.

Jeder der Teilnehmer durfte von zu Hause eine Geheimzuta­t mitbringen: Karl-Heinz Bovenschen, der es ins Finale schaffte, hatte sich für Kalbsleber entschiede­n und damit seine Frikadelle zum KartoffelM­öhren-Gemüse gewürzt. Der Krefelder hat schon bei der ZDF-„Küchenschl­acht“mitgemacht. „Da wurde ich aber von Alfons Schuhbeck in der zweiten Runde rausgewunk­en.“

Die Jury mit dem Düsseldorf­er Sternekoch Daniel Dal-Ben („Tafelspitz 1876“), Jens Olding (Hausleitun­g Höffner) und Martina Stöcker (RP-Ressortlei­terin NRW) war beeindruck­t, welch gute Ergebnisse die Hobbyköche unter Zeitdruck und in fremder Umgebung hinbekomme­n hatten. „Wir haben tolle Gerichte probiert“, urteilte DalBen, der den Teilnehmer­n genau auf die Finger schaute, Technik und den Umgang mit Lebensmitt­eln bewertete. „Es war spannend zu beobachten, wie die Teilnehmer an die ihnen gestellten Aufgaben herangegan­gen sind.“Bei allen Gerichten sei es eine enge Entscheidu­ng gewesen, auf den Gewinner-Tellern sei aber ein wenig mehr Liebe und Heimatgefü­hl zu schmecken gewesen.

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FOTOS: ANNE ORTHEN Karl-Heinz Bovenschen aus Krefeld schneidet die Möhren für das Gemüse zur Frikadelle. Sternekoch Daniel Dal-Ben schaut ihm immer wieder über die Schulter.

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