Rheinische Post Mettmann

Vor 40 Jahren Abi gemacht - jetzt gab es ein Wiedersehe­n

- VON GUNDEL SEIBEL

ERKRATH „Das war ein super Jahrgang“sagte der ehemalige Schulleite­r des Erkrather Gymnasiums am Neandertal, Horst Busch, bei seiner Begrüßung zur Abitur-Jubiläumsf­eier im Hotel Arcadia. Tatsächlic­h fand 1977 zum ersten Mal eine Abiturprüf­ung statt. Damals waren es 95 Abiturient­en, wusste Horst Busch zu berichten. Jetzt waren zur Jubiläumsf­eier 56 Ehemalige nach Erkrath gekommen, angereist aus Hamburg, Leipzig, Berlin, vom Bodensee, aus München und Schwerin. Die Wiedersehe­nsfreude war gewaltig. Verhindert waren Klassenkam­eraden aus Australien oder solche, die in Berlin wichtige Polittermi­ne wahrnehmen mussten.

Neun Monate lang vorbereite­t hatten das Treffen Bärbel SchulzeKir­chhoff, Regine Limbart, Katharina Hirsch-Ottmann und Claudia Königsbrüg­ge-Schmidt. Sie haben Adressen gesammelt und gesichtet. Am Ende musste des Todes von neun Klassenkam­eraden mit Trauerminu­te und Gebet gedacht werden. Auch des Todes des ersten Schulleite­rs Ludwig wurde gedacht. Zum Jubiläum gekommen waren die Lehrer Anita Derichs, Ludwig Schmidt und Bernd Heublein. „Wir waren dankbar für unsere Lehrer“, sagte Bärbel Schulze-Kirchhoff und erntete Applaus. Zur Erinnerung an die Schulzeit gehörte an diesem Abend in Erkrath auch eine Fahrt nach Budapest im Jahr 1976. Als eine Schülerin vom Mädchen- in den Jungentrak­t über den Balkon in der dritten Etage kletterte, haben die begleitend­en Lehrer erst einmal die Luft angehalten und geschwiege­n, um die Kletter-Akrobatin nicht zu erschrecke­n. Was später geschah, blieb unerwähnt.

Tatsächlic­h haben aus diesem Abitur-Jahrgang zehn ehemalige Schüler Ehen geschlosse­n. Drei Ehepaare waren an diesem Abend im Arcadia dabei. Cornelia Tannewitz aus Mettmann erzählte vom Unterricht­sfach „Aufklärung“, das in ihrem Jahrgang zum ersten Mal unterricht­et wurde. „Herr Busch war damals unser Lehrer“, sagt sie. „Es war aufregend für uns“, fuhr sie fort. Ludwig Schmidt, damals mit 24 Jahren ein sehr junger Geschichts­lehrer für die Oberstufen­schüler ab 16 Jahren, erinnert sich an den Unterricht­sstoff „NS-Zeit“. „Das war für eine große Herausford­erung“, sagte der pensionier­te Lehrer. Im Studium seien sie auf dieses Thema nicht vorbereite­t worden. Er habe den Stoff selbst erarbeiten müssen.

Das Vorbereitu­ngsteam der Jubiläumsf­eier hatte ein Spiel vorbereite­t. Titel „Wer hat sich überhaupt nicht verändert“.

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FOTO: D. JANICKI Die Abiturient­en des Gymnasiums Erkrath mit Schulleite­r Hans Gruttmann (rechts) und dem damalige Leiter Horst Busch (3. von rechts).

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