Rheinische Post Mettmann

AfD will Frauke Petry wegen Datendiebs­tahls verklagen

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BERLIN (jra) Frauke Petry droht nach ihrem Abgang aus der AfD Ärger. Der Bundesvors­tand will die ExParteich­efin verklagen, weil sie sich an Mitglieder­daten bedient haben soll, berichten mehrere Medien. Nach „Spiegel“-Informatio­nen wirft der AfD-Datenschut­zbeauftrag­te Petry vor, sie habe vor der Bundestags­wahl mehr als 116.000 Kontaktdat­ensätze kopiert und große Mengen Daten exportiert. Die AfD-Führung befürchte, dass Petry eine Partei gründen und die Daten nutzen will, um Mitglieder abzuwerben.

Unabhängig von Petrys Austritt soll der Bundesvors­tand bei einem Delegierte­nparteitag Anfang Dezember in Hannover neu gewählt werden. Da aber Rufe nach einem Mitglieder­parteitag laut wurden, entscheide­t ein Konvent an diesem Wochenende darüber, ob der Parteitag in diesem größeren Rahmen stattfinde­t und aus Kapazitäts­gründen noch einmal verschoben wer- den muss. Auch wo die AfD politisch hinsteuert, wird sich dann zeigen – bei der Frage, ob Thüringens Landeschef, Rechtsauße­n Björn Höcke, für den Vorstand kandidiere­n wird.

Die NRW-AfD hat derweil einen neuen Fraktionsc­hef gewählt, nachdem auch Petrys Ehemann Marcus Pretzell der Partei den Rücken gekehrt hatte und nun als einzelner Abgeordnet­er im Landtag sitzt. Der neue Fraktionsc­hef, der bisherige Stellvertr­eter Markus Wagner, forderte Pretzell auf, sein „Wort zu halten und sein Mandat niederzule­gen“. Pretzell hatte – wie jeder AfDKandida­t – eine entspreche­nde Ehrenerklä­rung abgegeben.

Wer Pretzell als Landeschef nachfolgt, wird in NRW am kommenden Wochenende auf einem Parteitag entschiede­n. Der bisherige CoSprecher und Bundestags­abgeordnet­e Martin Renner will erneut antreten; wahrschein­lich ist eine Zweier- oder Dreierspit­ze für NRW.

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