Unitas will den Top-Favoriten schlagen
Die Haaner empfangen heute Abend den Nordrheinliga-Absteiger Borussia Mönchengladbach. Der macht aus seinen Aufstiegsambitionen keinen Hehl, doch die Mannschaft von Kai Müller will die beiden Punkte selbst behalten.
DJK Unitas Haan – Borussia Mönchengladbach. Aller guten Dinge sind drei: Nach den Siegen beim TSV Aufderhöhe und beim LTV Wuppertal wollen die Unitas-Handballer nun den dritten Erfolg hintereinander. Zumal sie den ersten Heimauftritt in dieser Saison verpatzten, als sie die Partie gegen die HG Remscheid noch aus der Hand gaben. Ob sie aber heute Abend (19.30 Uhr) im zweiten Spiel vor eigenem Publikum beide Punkte einfahren, ist nicht sicher. Das liegt weniger am Haaner Aufwärtstrend, sondern mehr am Gegner, denn mit der Borussia präsentiert sich der Top-Favorit der Oberliga in der Halle an der Adlerstraße. Der Absteiger aus der Nordrheinliga will möglichst schnell seinen Patzer der Vorsaison revidieren und wieder in die angestammte Klasse zurückkehren.
„Das ist die beste Mannschaft der Liga. Die Mönchengladbacher hätten gar nicht absteigen brauchen, aber irgendwie ist es passiert. Vielleicht haben sie zu spät gemerkt, dass es eng wird“, berichtet Kai Müller. Der Respekt des Unitas-Trainers ist groß. Und er lobt in höchsten Tönen die Qualitäten des Kontrahenten: „Kompakte Deckung, gute Torleute, ein spielstarker Rückraum und ein starker Mann auf Halbrechts: In Spitze und Breite ist das die kompakteste Mannschaft in der Liga, und sie hat nicht zu Unrecht den Anspruch, direkt wieder aufzusteigen.“
Auch wenn die Borussen übermächtig scheinen, sind die Haaner nicht auf Geschenke aus. „Natürlich wollen wir die Punkte nicht einfach abgeben. Wir versuchen, alles reinzuwerfen“, kündigt Müller an. Der Weg, der zum Erfolg führen soll, ist klar. „Wir müssen über die Emotionen kommen, in der Deckung aggressiv dagegen halten und über 60 Minuten konstant unsere Fehler reduzieren“, betont der Coach. Zuletzt beim LTV gelang das immerhin in der zweiten Halbzeit, jetzt aber ist die Herausforderung weitaus größer. „Wir müssen ans Limit gehen, dann haben wir auch die Möglichkeit, Mönchengladbach zu schla- gen“, erklärt Müller. Nachlässigkeiten können sich die Haaner Handballer diesmal also nicht erlauben, doch der Unitas-Coach glaubt an die Lernfähigkeit seiner Truppe. „Ich traue meiner Mannschaft zu, auch die Mönchengladbacher Qualitäten zu erkennen. Natürlich darf das nicht so lange dauern wie in Wuppertal.“
Die Gastgeber sind also auf Kampf eingestellt. Das wissen auch die Borussen. „Wenn man aufsteigen will, muss man jede Woche abliefern“, sagt Tobias Elis. Deshalb warnt der Mönchengladbacher Trainer: „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es nicht einfach ist, in Haan zu spielen. Die Unitas wird auf jeden Fall ein stärkerer Gegner sein als der TSV Aufderhöhe.“Die Solinger fegte der Titelkandidat zuletzt mit 42:24 aus der eigenen Halle. Wesentlich schwerer tat sich das Team da schon gegen Mettmann-Sport, besiegte die Truppe von Jürgen Tiedermann lediglich mit 28:24. Und auch der knappe 29:28-Erfolg bei der HG Remscheid zeigt: Die Borussia ist (noch) kein Überflieger.
Wenn es nach dem Willen von Kai Müller geht, soll auch die Begegnung in Haan enge Züge annehmen. Zugleich baut der Unitas-Coach auf die Unterstützung der eigenen Fans.
Kai Müller „Vor einer vollen Tribüne zu spielen, macht schließlich auch mehr Spaß“, stellt er fest, wohlwissend, dass sich sein Team die Zuneigung in dieser Saison aufs Neue erkämpfen muss. Doch der Trainer betont: „Es mangelt sicher nicht an der Einsatzbereitschaft.“Zudem ist der Kader wieder voller, denn Thomas Sorgnit und Pascal Kordes sind aus dem Urlaub zurück. Auch Marcel Obermeier hat in dieser Woche intensiv trainiert. Ein Fragezeichen steht lediglich hinter dem Einsatz von Nick Blau (Schulterprobleme). Das ficht Müller jedoch nicht an. „Wir sind auch in den anderen Partien mit kleinerer Besetzung klargekommen, dann bekommen wir das auch diesmal hin“, sagt der 43-Jährige mit Nachdruck. Die Zuschauer können also heute Abend auf eine spannende Oberliga-Begegnung hoffen – und vielleicht den ersten Haaner Heimerfolg sehen.
„Wir müssen über die Emotionen kommen, in der Deckung aggressiv
dagegen halten“
Trainer DJK Unitas Haan