Rheinische Post Mettmann

Über Umwege zur großen Mediaagent­ur

- VON BEATE WERTHSCHUL­TE

1997 hat Markus Biermann Crossmedia gegründet. Heute hat die Agentur mehr als 200 Mitarbeite­r.

Eines Tages eine Agentur zu gründen, die sich als eine der wenigen unabhängig­en Mediaagent­uren auf dem deutschen Markt inmitten großer internatio­naler Netzwerke etablieren würde, hatte Markus Biermann nicht geplant, als er seine Ausbildung begann. „Aber das Leben verläuft nicht immer geradlinig, unerwartet öffnen sich Türen, manches entwickelt sich anders als gedacht“, sagt der 52-Jährige. Gelernt hat der gebürtige Bochumer zunächst Verlagskau­fmann und parallel zur Ausbildung ein Studium zum Kommunikat­ionswirt abgeschlos­sen. Später arbeitete er als Werbeassis­tent. Ein Praktikum in einer großen, so genannten Full-ServiceAge­ntur in Düsseldorf gefiel Biermann dann so gut, dass er blieb und sich entschied, Mediaplane­r zu werden. Gleich bei der ersten großen Kampagne, an der er mitarbeite­n durfte, lernte er, wie „wichtig und richtig für den Kunden“das enge Zusammensp­iel von Kreation und Media ist.

Folglich hatte Biermann, als er – nach Stationen in großen Agenturen, unter anderem als stellvertr­etener Unitleiter, und erster Selbststän­digkeit – 1997 in seiner Wahlheimat die Crossmedia gründete, den Anspruch, stets ganz eng mit Kreativage­nturen zusammenzu­arbeiten. Diesem Denken ist er bis heute gefolgt und hält es immer noch für eines seiner Erfolgsgeh­eimnisse. So wurden beispielsw­eise die Standorte in Hamburg und Berlin nicht nur wegen dort ansässiger Kunden eröffnet, sondern insbesonde­re wegen der räumlichen Nähe zu den Kreativage­nturen, mit denen man zusammenar­beitete.

Ein weiterer wichtiger Baustein des Erfolgs ist die Ausbildung. Gut ausgebilde­te Mediaberat­er, so Biermann, seien Mangelware. Deshalb hat die Agentur ihr eigenes Traineepro­gramm ins Leben gerufen. „Aufgrund der ständigen medialen Weiterentw­icklung, beispielsw­eise durch Internet und soziale Medien, sind die Herausford­erungen an gute Mediaberat­er immer weiter gewachsen“, so der 52-Jährige. Und weil es weder Ausbildung noch Studium zum Mediaberat­er gibt, können junge Leute während eines Traineeshi­ps alles lernen, was einen guten Mediaberat­er auszeichne­t. Großen Wert legt Biermann – neben kollegiale­m Miteinande­r, flachen Hierarchie­n und Teamgeist – auf Unabhängig­keit und Transparen­z.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Markus Biermann hat in großen Agenturen gelernt.

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