Rheinische Post Mettmann

Neue Warnstreik­s an Uniklinik

- VON NICOLE LANGE

Durch den 48-Stunden-Ausstand könnten Operatione­n ausfallen.

Die Beschäftig­ten der Düsseldorf­er Uniklinik (UKD) und zweier Tochterges­ellschafte­n sind heute ab 6 Uhr zu einem 48-stündigen Warnstreik aufgerufen. Das Krankenhau­s befürchtet den Ausfall vieler geplanter Operatione­n, zudem dürften vor allem die Krankentra­nsporte innerhalb der Klinik und die Essensvers­orgung beeinträch­tigt werden. Beim jüngsten Ausstand vor drei Wochen war etwa ein Drittel der geplanten Eingriffe (normalerwe­ise 80 bis 120) weggefalle­n.

Bei dem Warnstreik geht es um zwei unterschie­dliche Auseinande­rsetzungen. Zum einen fordert die Gewerkscha­ft Verdi für die Mitarbeite­r einen Entlastung­s-Tarifvertr­ag – also vor allem mehr Personal, um die Belastung zu verringern. Die Uniklinik verweist in diesem Punkt aber darauf, man habe von Januar bis September bereits mehr als 40 neue Stellen im Pflegedien­st geschaffen und das Pflegepers­onal von organisato­rischen und logistisch­en Aufgaben entlastet. „Diesen Kurs werden wir am UKD weiter fortsetzen“, sagt Pflegedire­ktor Torsten Rantzsch. Zudem weist das Krankenhau­s darauf hin, dass alle Tarifverha­ndlungen normalerwe­ise gleich mit der Tarifgemei­nschaft deutscher Länder geführt werden müssten. „Bislang hat Verdi immer laut aufgeschri­en, wenn sich ein Krankenhau­sbetreiber aus dem Arbeitgebe­rverband verabschie­det hat und selbststän­dig einen Haustarif verhandeln wollte“, sagt der Kaufmännis­che Direktor der Uniklinik, Ekkehard Zimmer.

Im anderen Teil der Auseinande­rsetzung bemüht sich Verdi um einen Tarifvertr­ag für die rund 700 Beschäftig­ten zweier Tochterfir­men, die unter anderem für die Krankentra­nsporte, die Sicherheit und die Instrument­en-Sterilisat­ion zuständig sind. „Zwischen ihnen und den Angestellt­en der Uniklinik gibt es Gehaltsunt­erschiede von bis zu 600 oder 700 Euro“, erklärt Verdi-Ge- werkschaft­ssekretär Jan von Hafen. Die Uniklinik argumentie­rt, es gebe für die Mitarbeite­r dieser Tochterges­ellschafte­n einen Tarifvertr­ag mit der Gewerkscha­ft IG BAU. Verdi sieht diesen jedoch nicht mehr als gültig an, da dort kaum noch betroffene Mitarbeite­r organisier­t seien. „Der Tarifvertr­ag wird seit 2012 nicht mehr verhandelt.“

Die Uniklinik hat Verdi im Vorfeld des Warnstreik­s vorgeworfe­n, sich in die Frage einmischen zu wollen, wann eine dringende Behandlung erforderli­ch ist. „Die Gewerkscha­ft scheint nicht in der Lage zu sein, die Streikmaßn­ahmen aus Sicht der hilfesuche­nden und hilfsbedür­ftigen Patienten zu gestalten“, sagt KlinikVors­tandschef Klaus Höffken. Von der Gewerkscha­ft hieß es, man habe angeboten, sechs Operations­säle streikfrei zu halten. Daran werde man sich nun einseitig halten.

Patienten und Angehörige erreichen die Pflegedire­ktion während des Streiks unter 0211 8117107.

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RP-FOTO: SG Martin Bolduan ist designiert­er Leiter des Einbruchsk­ommissaria­ts.

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