Rheinische Post Mettmann

B 7: Eine Kröte müssen Pendler noch schlucken

- VON DIRK NEUBAUER

Kommenden Montag soll die große Umleitung fallen, doch Arbeiten am Amphibien-Tunnel am Golfplatz bremsen weitere zwei Wochen.

METTMANN Schneller als ursprüngli­ch geplant ist Straßen NRW nach eigenen Angaben auf der Bundesstra­ße B7 unterwegs. Zwischen Mettmann-Drinhausen und Hahnenfurt­h glänzt bereits wieder eine Asphaltsch­icht auf der derzeit gesperrten Bundesstra­ße. Ursprüngli­ch waren ab Mitte September neun Wochen für die Runderneue­rung des viel befahrenen Straßenabs­chnitts vorgesehen. Für Experten: Es wurde nicht nur eine neue Bitumenobe­rfläche gegossen. Die Straßenarb­eiter stießen vor bis in die darunter liegende Tragschich­t und sanierten auch diesen Unterbau. Denn zu den 5000 bis 6000 Fahrzeugen pro Tag gehören zahlreiche schwere Lastwagen. Mit deren Tonnage nimmt es die B7 nun wieder locker auf, sagen die Bauleiter.

„Jetzt können wir die große Umleitung bereits am kommenden Montag wieder aufheben“, verspricht Gregor Hürter von Straßen NRW. Freie Fahrt? Da klingt der Sprecher der Straßenbau­er ein wenig wie Radio Eriwan: Im Prinzip schon, aber – da ist noch der Kröten- tunnel in Höhe des Golfclubs Haan/ Pannschopp­en. Die sichere Unterqueru­ng für streng geschützte Arten wie Geburtshel­ferkröte, Kreuzkröte, Kleiner Wasserfros­ch und Kammmolch muss wieder hergestell­t werden. Dafür hatte sich der Amphibien-Sachverstä­ndige Manfred Henf samt der Unteren Landschaft­sschutzbeh­örde vehement eingesetzt. Für die Tierfreund­e hat-

Gregor Hürter, Straßen NRW te es zunächst so ausgesehen, als habe der Straßenbau Flossenfüß­ers Laichweg brutalst platt gemacht. Und der ist zwei Mal pro Jahr zurückzule­gen.

Ausgerechn­et dort, wo die neuen Krötentunn­el vorangetri­eben werden sollen, stocken derzeit Arbeiten. „Dort haben wir einige Wasserleit­ungen entdeckt“, sagt Gregor Hürter zur Begründung. So wie ursprüngli­ch vereinbart, könne der Krötentunn­el deshalb nicht eingebaut werden. Aber eine Ausweichro­ute sei bereits gefunden. Es stehe noch ein Termin mit der Landschaft­sschutzbeh­örde aus, bei dem diese den Plan B prüfen und ihm idealer Weise zustimmen soll. Für Autofahrer: Falls alles so klappt, wie zur Zeit geplant, müssen sie noch zwei Wochen lang den Bogen über Elberfelde­r Straße, Flurstraße und Gruitener Weg schlagen.

An der dortigen Ampel, so berichten Pendler der Redaktion, ist allerdings mehr Geduld erforderli­ch, als viele in der Eile des allmorgend­lichen Berufsverk­ehrs aufbringen können oder wollen. Pro Grünphase schaffen es maximal zwei Fahrer mit Autos, vom Fleck zu kommen. Schon springt die Ampel wieder auf Rot - für geplagte Pendler ein DauerÄrger­nis.

Sobald die letzten Hürden genommen sind, dürfen sich Pendler, Verwaltung und Politik über acht runderneue­rte Bundesstra­ßen-Kilometer der B7 freuen, in die rund 2,6 Millionen Euro aus Steuergeld­ern geflossen sind. In fünf Bauabschni­tten haben sich die Straßenarb­eiter Stück für Stück vorgearbei­tet.

„Auf der Trasse des neuen Kröten-Tunnels haben wir Wasserleit­un

gen entdeckt“

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