Rheinische Post Mettmann

Deutsches Duell beim Ironman-Triathlon auf Hawaii

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Titelverte­idiger Jan Frodeno und Sebastian Kienle gehen mit guten Aussichten auf den Sieg ins Rennen.

KAILUA (sid) Ein bisschen ist es wie im klassische­n Western, wo sich die Wege der Hauptfigur­en erst ganz am Schluss kreuzen. Morgen kommt es in Kailua-Kona auf Hawaii zum High Noon der deutschen Triathlon-Stars Jan Frodeno und Sebastian Kienle. Der Ironman im Urlaubspar­adies (ab 18.35 Uhr MESZ im ZDF-Livestream, ab 0.25 Uhr live im ZDF), bei dem der WMTitel vergeben wird, ist das erste direkte Duell der beiden Dauerkontr­ahenten in dieser Saison.

Titelverte­idiger Jan Frodeno nimmt um 6.35 Uhr Ortszeit die etwa achtstündi­ge Tortur über 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen in Angriff. „Der Ironman Hawaii ist das Wimbledon unseres Sports“, sagte Frodeno, „da will ich natürlich Teil dieser Geschichte sein.“Mit einem dritten Sieg nach 2015 und 2016 hätte der Kölner seinen Platz in den Geschichts­büchern sicher. Kein Deutscher holte das Hawaii-Triple.

Trotzdem will sich Frodeno nicht durch Träumereie­n vom Wettkampf ablenken lassen. „Ich versuche, das Rennen komplett individuel­l zu se- hen und sonstige Rekorde außen vorzulasse­n“, sagte der 36-Jährige.

Für den Weltmeiste­rtitel verzichtet­e „Frodo“in diesem Jahr auf die Teilnahme an großen Rennen, wie zum Beispiel die Europameis­terschaft im Juli in Frankfurt. Stattdesse­n nahm der Eisenmann an kleineren Rennen teil und bereitete sich ansonsten fernab der Öffentlich­keit auf das Saison-Highlight auf Hawaii vor. Anders sein ärgster Konkurrenz Kienle: Der 33-Jährige trat beim Ironman am Main an und gewann in persönlich­er Bestzeit. Nach seinem dritten EM-Titel sieht er sich bestens gerüstet für das Aufeinande­rtreffen mit Frodeno. „Ich will ihn schlagen“, sagte Kienle. Schließlic­h werde seine gesamte Saison an seiner WM-Platzierun­g gemessen.

Sollte Kienle nach der Quälerei in drei Akten ganz oben auf dem Siegerpode­st stehen, wäre es der zweite WM-Erfolg nach 2014. Der Badener würde mit seinem Dauerrival­en gleichzieh­en. Das will Frodeno natürlich verhindern. Damit es klappt mit WM-Titel Nummer drei hat er im Training besonders akribisch gearbeitet. Er reiste nach Japan und feilte an seinem Laufstil. Auf dem Airbus-Gelände am Bodensee nutzte Frodeno einen Windkanal, um die Technik auf seinem HightechRa­d zu perfektion­ieren. „Die Radstrecke hat im letzten Jahr trotz des Sieges nicht gut geklappt“, sagte Frodeno der „Sport Bild“.

Auch wenn Frodeno Kienle ganz oben auf dem Zettel der Mitfavorit­en hat, will er sich nicht nur auf ein Duell mit seinem Kumpel vorbereite­n. „Es gibt immer jemanden, den man nicht auf der Rechnung hat, deshalb versuche ich, mich auf alle gleichmäßi­g vorbereite­n“, erklärte der Titelverte­idiger.

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FOTO: IMAGO Gute Laune auf dem Rücksitz: Nico Hülkenberg bei der Fahrer-Präsentati­on vor dem Großen Preis von Singapur.
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FOTO: DPA Am Ziel: Jan Frodeno nach dem Sieg vor einem Jahr.

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