Kalenderblatt 13. Oktober 54
Der letzte Kaiser der iulisch-claudischen Dynastie hat bis heute keinen guten Ruf: Nero, Neffe des Kaisers Caligula (37 bis 41 nach Christus) und Stiefund Adoptivsohn von Kaiser Claudius (41 bis 54 nach Christus), soll grausam bis hin zum Wahnsinn gewesen sein. Auch zahlreiche Verbrechen werden dem Mann, der am 13. Oktober 54 Herrscher über Rom wurde, nachgesagt. So soll er seinen Stiefbruder Britannicus ermordet haben, auch beim Tod seiner Mutter hatte er wohl die Finger im Spiel. Das monströseste Verbrechen , das Nero nachgesagt wird, hat er vermutlich jedoch nicht begangen: Vieles spricht dafür, dass der verheerende Stadtbrand, der Rom im Jahr 64 nach Christus verwüstete, zufällig ausgebrochen war. Erst später wiesen Geschichtsschreiber dem Kaiser die Verantwortung dafür zu. Nero selbst gab den Christen die Schuld und legte damit den Grundstein für eine grausame Christenverfolgung. Vor allem zum Ende seiner Regierungszeit soll Nero mehr und mehr Zeichen des Größenwahns gezeigt haben. Die Regierungsgeschäfte vernachlässigte er. Der Senat entmachtete den Kaiser schließlich, Nero entzog sich im Jahr 68 nach Christus durch Selbstmord der weiteren Verfolgung. Das römische Reich überstand den Staatsstreich. Das lag wohl auch an Neros Nachfolger: Vespasian (69 bis 79 nach Christus) galt als besonnener und weiser Herrscher, der das Reich wieder stabilisierte.