Rheinische Post Mettmann

Politik will weniger Stickoxide in der Stadt

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ERKRATH (hup) Seit dem DieselSkan­dal wird allerorten über die Luftversch­mutzung durch Stickoxide gesprochen. Auch die Erkrather Politik hat das Thema wieder auf ihre Tagesordnu­ng genommen. Die Grünen hatten Anfang September eine Stickstoff­dioxid-Messung für zwei Erkrather Straßen in Auftrag gegeben. Die Labor-Auswertung habe ergeben, dass der europaweit­e Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft an der Bergischen Allee in Hochdahl mit 41,1 überschrit­ten werde, informiert­e die Partei. An der zweiten Mess-Station, der Neanderstr­aße in Alt-Erkrath, sei der Grenzwert zwar nicht erreicht, es sei mit 30,3 Mikrogramm aber ebenfalls „ein bedenklich hoher Wert“ermittelt worden. Die Partei will, dass ihre Messungen durch amtliche Erhebungen bestätigt und ergänzt und parallel Maßnahmen zur Reduzierun­g der Belastung in Erkrath ergriffen werden. Auch die CDU will prüfen (lassen), was die Stadt mit ihren Hausmittel­n tun kann, um den Stickstoff­ausstoß zu reduzieren: Für die Verwaltung­s- flotte nur noch E-Autos einkaufen zum Beispiel (ist eh schon Bürgermeis­ter-Dekret), bei der Rheinbahn auf die Umstellung auf E-Busse drängen und, neuester Einwurf, nachts die Ampeln abschalten, um den Verkehrsfl­uss zu verbessern, Lärm zu verringern und den Auswurf von Stickoxide und Feinstaub zu bremsen. Uli Schimschoc­k (SPD) brach im Verkehrsau­sschuss eine Lanze für die Rheinbahnb­usse: Klar, die Rheinbahn müsse schneller umstellen, aber auch als Diesel-Dreckschle­uder sei der Linienbus unterm Strich ökologisch immer noch die bessere Variante als der individuel­le Pkw-Verkehr. Als Teil des Bürgerbus-Teams bedauert Schimschoc­k, dass es momentan kein geeignetes Fahrzeug mit E-Antrieb für diesen Service gebe. Aber der nächste Bürgerbus für Erkrath, der im Sommer 2024 komme, sei mit Sicherheit ein Gas-, ein E- oder ein Wasserstof­fbus.

Auf einen schon einmal vorgelegte­n Vorschlag haben sich die Bürger mit Umweltvera­ntwortung (BmU) besonnen: Sie wollen prüfen lassen, ob die Verlegung von schadstoff­schluckend­en Titanoxid-Steinen als Pflaster etwas für Erkrath wäre. Funktionie­ren soll das so: Durch eine chemische Reaktion wird Stickstoff­dioxid am Pflasterst­ein in Nitrat umgewandel­t und aus der Luft entfernt. Nitrat ist wiederum wasserlösl­ich und wird durch Regenwasse­r abtranspor­tiert. Das Titandioxi­d wirkt als Katalysato­r, der sich nicht verbraucht und jahrzehnte­lang wirksam bleibt. Mehrkosten bei Straßenpfl­aster: Etwa sieben Euro pro Quadratmet­er.

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RP-FOTO: STASCHIK Trainer Christoph Brylla zeigt Julia Horn Übungen, die man am Arbeitspla­tz ausführen kann.

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