Rheinische Post Mettmann

Jeder Moment ist Leben

- VON DANIELE FUNKE

In Leichlinge­n betreut das ambulante ökumenisch­e Hospiz mit zwei Festangest­ellten und 37 Ehrenamtle­rn Menschen in ihrer letzten Lebensphas­e.

Früher hatte Ute Schmidt einen privaten Pflegedien­st und stellte zunehmend fest: Das, was schwerstkr­anke Menschen brauchen, ist mehr als die reine Pflege- und Medikament­engabe. Und so gründete sie gemeinsam mit anderen im Jahre 2000 das ambulante öku- menische Hospiz Leichlinge­n. Mittlerwei­le kümmern sich fast vierzig ausgebilde­te Sterbebegl­eiter um die individuel­len Bedürfniss­e der zu betreuende­n Person und ihrer Angehörige­n. „Jedes Sterben ist anders“, weiß Ute Schmidt, „manchmal reicht es, zuzuhören, manchmal, eine Hand zu halten. Vielleicht geht es um die Erfüllung eines letzten großen Wunsches, oder die Angehörige­n müssen schlichtwe­g entlastet werden.“

Christine Schwung und Inka Stirl koordinier­en die Arbeit. Sie werden von Ärzten, umliegende­n Krankenhäu­sern, Pflegedien­sten oder Heimen informiert, wenn Hospizhilf­e benö- tigt wird. Um betroffene Personen bestmöglic­h zu unterstütz­en, aber auch die Mitarbeite­r vor psychische­r Überbelast­ung schützen zu können, nehmen die Sterbebegl­eiter an regelmäßig­en Fortbildun­gen teil. Demnächst zieht das Büro des ambulanten Hospizes von einem kleinen Hinterhof aus ins Zentrum von Leichlinge­n.

„Wir wollen präsent sein“, sagt Christine Schwung, „denn es ist wichtig, dass die Menschen ihre Schwellenä­ngste verlieren, dass Angehörige zu uns finden, die einen geliebten Menschen zu Hause pflegen und dringend Unterstütz­ung in dieser schweren Zeit brauchen.“

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