Sperrung der Innenstadt sorgt für Probleme auf der Goldberger- und Nordstraße
Die Sperrung der unteren Johannes-Flintrop-Straße und der Poststraße hat Folgen für den innerstädtischen Verkehr. Die Autofahrer suchen sich nach einigen Monaten Baustelle immer mehr Alternativwege. Und das bringt die Anwohner in den betroffenen Straßen auf die Palme.
Es gibt bereits einen Streit zwischen Bürgern aus den einzelnen Stadtteilen und Menschen, die dort arbeiten. Betroffen sind vor allem Anwohner des Goldbergs sowie der Nordstraße. Was macht man mit Kindern im Alter von 10 bis 12 Jahren in den sechs Wochen langen Sommerferien? Wenn dazu noch beiden Eltern berufstätig sind? Sechs Wochen Urlaub am Stück bekommt keiner und so richtig neun Stunden am Stück alleine bleiben, kann der Nachwuchs auch noch nicht. Zwei Erkrather Mütter suchten vergeblich nach einer Ferienbetreuung, stellten einen Bürgerantrag und setzten damit die Stadt unter Zugzwang. Vielen Anwohnern der Mettmanner Innenstadt ersetzt St. Lambertus die eigene Armbanduhr. Sie verlassen sich auf den Zeitgeber im Kirchturm. Sobald die Zeit am Turm in luftiger Höhe aus dem Takt gerät, rufen die Nachbarn im Pfarrbüro an und fragen, warum es nicht geläutet hat. Oder weisen - wie vor eingen Wochen - darauf hin, dass der Zeitgeber für die Ortsmitte aus dem Takt geraten zu sein scheint. Katja Engelen, die den Verkehrsentwicklungsplan 2030/35 für Mettmann erstellt hat, hat keine Patentlösung gefunden, um das Problem zu lösen. „Alle Netzmaßnahmen bewirken ausschließlich eine Verlagerung des Autoverkehrs.“Teilbereiche werden stärker belastet, andere Teilbereiche weniger.“Und: Lediglich punktuell könne es zu Entlastungen kommen, hieß es vor kurzem in einer Stellungnahme im Rat. Eine Alternative für den innerstädtischen Verkehr könnte das Fahrrad sein. Bürgerschaftliches Engagement zahlt sich aus: Ab 2018 wird es ein umfassend strukturiertes Ferienbetreuungs-Angebot für Kinder nach der Grundschulzeit geben. Den Anstoß hatten die berufstätigen Erkrather Mütter Kirsten Berning und Barbara Schraven mit einem Bürgerantrag im April gegeben. Nachdem die Stadt für die vergangenen Sommerferien kurzfristig eine Notlösung angeboten hatte, hat der Jugendhilfeausschuss nun beschlossen, das Angebot auf eine solidere Basis zu stellen. Dann ist es für Küsterin Martina Koller wieder einmal an der Zeit, den Wartungstechniker zu rufen: „Von der Technik dahinter verstehe ich nur wenig.“Die kleine Störung der Technik ist aber schnell wieder behoben. Mit dem Fahrrad aus den um die Innenstadt herum liegenden Stadtteilen in die Innenstadt fahren, dürfte ein bisschen schwierig sein. Es gibt zwar gute E-Bikes, die mit Elektromotor den Fahrer unterstützen, aber auf die Dauer ist das bei der Topografie in Mettmann doch ein wenig viel verlangt. Die Ferienbetreuung soll in den Oster- und Herbstferien je eine Woche und in den Sommerferien drei bis vier Wochen umfassen, jeweils montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags bis 15 Uhr. Ausschussvorsitzende Annette Kirchhoff dankte den Antragstellerinnen für ihr Engagement: „Das hat große Wellen geschlagen, wunderbar!“ Ein neuer Stand zeichnet sich derzeit nicht ab, solange weiterhin an der Netztrennung festgehalten wird. Der Bau der Osttangente und der Seibelquerspange ist mit öffentlichen Geldern gefördert worden, die Verkehrsberuhigung der Innenstadt dafür eine Voraussetzung.
Die Stadt ermöglicht eine Betreuung der Kinder in den Schulferien
Wenn die Turmuhr in Mettmann mal falsch tickt