Rheinische Post Mettmann

Neandertal­halle erneut auf dem Prüfstand

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS RP-FOTO: DIETRICH JANICKI

Die Stadt hat eine weitere Befragung unter den Mettmanner­n in Auftrag gegeben. Die Auswertung steht noch aus.

METTMANN Die unendliche Geschichte der Neandertal­halle geht weiter: Eine Fachfirma hatte im Auftrag der Stadt vor Wochen eine Umfrage gestartet. Die Fachleute wollten wissen, welches Kulturange­bot die Bevölkerun­g möchte und was sich konkret in Sachen Neandertal­halle ändern müsse.

Ute Stöcker (CDU) hatte unlängst in der Ratssitzun­g ihre Verwunderu­ng zum Ausdruck gebracht, dass die Interviewe­r auch nach den drei Szenarien (Abriss, Neubau, Sanie- und die identische Antwort erhalten: Kein Abriss, sondern Sanierung. Die CDU geht von einem Investitio­nsvolumen von vier Millionen Euro aus. Andere (FDP, Grüne) sprechen von mindestens fünf oder sechs Millionen Euro. Die Neandertal­halle werde weiterhin ein Zuschussge­schäft von rund 500.000 Euro jährlich bleiben, so die FDP. Die Stadthalle in der von der SPD/ CDU-Koalition geplanten Form sei ein Groschengr­ab und werde damit ein finanziell­es Fass ohne Boden bleiben, meinen die Liberalen.

Die Liste der Mängel umfasst mehrere DIN-A4-Seiten. Besonders das Flachdach ist marode. Es regnet in die Halle, Wassereime­r dienen als Auffangbec­ken. „Ganz wichtig ist bei der Sanierung, dass die Halle barrierefr­ei zu erreichen ist“, sagte Stöcker im März. Denn heute verwehren Stufen Menschen, die gehbehinde­rt sind, den Zugang zur Halle. „Wir wollen nicht noch mal zwei oder drei Jahre rumeiern, wir fordern die Sanierung der Stadthalle ohne Wenn und Aber“, so die SPD. Ein Planungsbü­ro soll untersuche­n, wie die Halle umgebaut und was saniert werden müsse. Für beide Analysen (Bedarf und Umbau) wollen SPD und CDU 50.000 Euro in den Haushalt setzen. Ferner soll sich künftig ein externes Stadthalle­nManagemen­t um die Vermarktun­g und Koordinati­on der Halle kümmern.

Zweites Problem ist der Denkmalsch­utz: Der Landschaft­sverband Rheinland bleibt dabei: Die Neandertal­halle steht unter Denkmalsch­utz. Die Verwaltung hat jetzt ein Rechtsguta­chten eingeholt, das auf 120 Seiten festgestel­lt hat, dass die Neandertal­halle nicht denkmalsch­utzwürdig ist. „Die Untere Denkmalbeh­örde, die im Rathaus angesiedel­t ist, wird also keinen Eintrag vornehmen.

Sollte die Obere Denkmalbeh­örde dies monieren, muss sie den Minister anrufen“, sagte Fachbereic­hsleiter Kurt-Werner Geschorec. Bei einer Sanierung im Bestand spiele der Denkmalsch­utzaspekt sowieso nur eine untergeord­nete Rolle, meinte Stöcker. Es gehe nicht darum, dass der Teppichbod­en und die Gardinen aus den 1980er Jahren erhalten bleiben.

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Politik und Rat haben sich längst darauf geeinigt, dass die Neandertal­halle nicht abgerissen, sondern saniert wird. Dennoch sind nun Interviewe­r unterwegs, die die Bevölkerun­g nach ihrer Meinung fragen.

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