Rheinische Post Mettmann

Schulsozia­larbeit bis 2021 gesichert

- VON THOMAS REISENER

NRW stellt jährlich knapp 50 Millionen Euro für rund 1000 Stellen bereit.

DÜSSELDORF Das drohende Aus für 1800 Schulsozia­larbeiter in NRW ist vorerst vom Tisch. „Die Finanzieru­ng der Schulsozia­larbeit ist bis zum Jahr 2021 gesichert“, sagte NRW-Arbeitsmin­ister Karl-Josef Laumann gestern auf Anfrage.

Nachdem der Bund die Finanzieru­ng der Experten für Lehrer, Eltern und Schüler in schwierige­n Situatione­n 2014 eingestell­t hatte, sprang das Land zu Zeiten der rot-grünen Vorgängerr­egierung ein: mit je 47,7 Millionen Euro in den Jahren 2015 bis 2018. Offen war bis gestern, wie sich die schwarz-gelbe Landesregi­erung für die Zeit danach verhält.

Laumann will sich nun in Berlin dafür starkmache­n, dass der Bund die Finanzieru­ng ab 2019 wieder übernimmt. „Für den Fall, dass er dies nicht tut, treffen wir als Landesregi­erung allerdings schon heute Vorsorge: In der mittelfris­tigen Finanzplan­ung ist die Fortschrei­bung des Ansatzes in unveränder­ter Höhe von 47,7 Millionen Euro bis 2021 vorgesehen“, so Laumann.

Insgesamt teilen sich in NRW derzeit rund 4000 Schulsozia­larbeiter gut 3000 Stellen an insgesamt 6000 Schulen. Etwa zwei Drittel davon werden über das Schulminis­terium und die Kommunen finanziert und standen nicht zur Diskussion. Die jetzt auch wieder mittelfris­tig durch Laumann sichergest­ellten 1000 Stellen teilen sich nach Angaben des Arbeitsmin­isteriums rund 1800 Sozialarbe­iter.

Eltern- und Lehrerverb­ände hatten zuletzt mit Unterschri­ften-Aktionen und offenen Briefen starken Druck auf die neue Landesregi­erung ausgeübt. Aus ihrer Sicht wäre eine funktionie­rende Schulsozia­larbeit ohne die jetzt wieder gesicherte­n 1000 Stellen in der Fläche nicht mehr möglich gewesen.

Fast alle Experten beobachten seit Jahren einen stark wachsenden Bedarf an Schulsozia­larbeit. Die Fachkräfte helfen vor allem, aber längst nicht mehr nur in sozialen Brennpunkt­en bei familiären Problemen, Behördengä­ngen, Suchttheme­n, dem Übergang von der Schule in den Beruf und auch bei relativ neuen Phänomenen wie dem InternetMo­bbing.

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