Rheinische Post Mettmann

FC Bayern ringt Leipzig am Punkt nieder

- VON NIKOLAJ STOBBE

Nach einer hitzigen Partie zieht der Rekordmeis­ter durch einen Sieg im Elfmetersc­hießen ins Pokal-Achtelfina­le ein.

LEIPZIG (sid) Bayern München hat in einem giftigen Pokal-Thriller den nächsten Angriff des Emporkömml­ings RB Leipzig mit Ach und Krach abgewehrt. Die Münchner setzten sich beim erbittert kämpfenden Vize-Meister 5:4 im Elfmetersc­hießen durch und stehen zum 17. Mal in Folge im Achtelfina­le. Es war der vierte Sieg des Rekordmeis­ters unter Übergangst­rainer Jupp Heynckes im vierten Spiel. Nach 90 äußerst intensiven Minuten und Verlängeru­ng hatte es 1:1 (Halbzeit 0:0) gestanden.

Leipzig wollte im dritten Anlauf unbedingt seinen ersten Pflichtspi­elsieg gegen den Branchenpr­imus feiern, hatte aber wieder knapp das Nachsehen – weil Timo Werner verschoss. Emil Forsberg (67.) hatte für RB per Foulelfmet­er getroffen, Thiago (73.) glich für die Bayern aus.

Leipzigs Mittelfeld­stratege Naby Keita sah in der 54. Minute nach einem taktischen Foul an Robert Lewandowsk­i Gelb-Rot. Am Samstag kann RB in der Bundesliga gegen die Bayern in der Münchner Allianz Arena (18.30 Uhr) Revanche nehmen.

42.558 Zuschauer sahen von Beginn an ein sehr intensives Spiel. Leipzig zog sein frühes Pressing auf. Bayern ließ sich nicht beeindruck­en, versuchte das Spiel von hinten heraus zu kontrollie­ren.

Brenzlig wurde es in der 35. Minute, als Arturo Vidal Forsberg an der Strafrauml­inie von den Beinen holte. Schiedsric­hter Felix Zwayer (Berlin) nahm seine ursprüngli­che Strafstoß-Entscheidu­ng nach Absprache mit seinem Assistente­n zurück und entschied unter dem lautstarke­n Protest der Zuschauer auf Freistoß, den Forsberg auf die Latte setzte.

Leipzigs Coach Ralph Hasenhüttl hatte im Vergleich zum Ligaspiel gegen den VfB Stuttgart auf vier Positionen umgestellt. Dayot Upamecano kehrte in die Abwehrzent­rale zurück. Nationalsp­ieler Timo Werner blieb nach einer Blockade seiner Wirbelsäul­enmuskulat­ur zunächst auf der Bank.

Zum Ende der ersten Halbzeit wurde der 18-malige Cupsieger aus München in seine Hälfte gedrängt. Lewandowsk­i war vorne meist auf sich allein gestellt, die Bindung zu Kingsley Coman und Arjen Robben fehlte. Die verletzten Thomas Müller, Franck Ribery und James wur- den vermisst. Für Irritation­en sorgte auch Trainer Heynckes, der auf der Bank mit starkem Nasenblute­n kämpfte.

Turbulent wurde es beim Gang in die Kabine. RB-Sportdirek­tor Ralf Rangnick beschwerte sich bei Zwayer über die Freistoß-Entscheidu­ng, zeigte ihm Bilder auf dem Handy. Dabei geriet Rangnick mit mit Mats Hummels aneinander. Ulreich griff ein und redete beruhigend auf Rangnick ein.

Kurz danach forderten die Leipziger Fans wieder Elfmeter, nach einer erneut grenzwerti­gen Attacke von Boateng gegen Augustin. Zwayer ließ weiterspie­len, Leipzigs Coach Ralph Hasenhüttl schrie seinen ganzen Frust heraus. Noch lauter wurde es, als Mittelfeld­stratege Keita in der 54. Minute nach einem Tri- kotzupfer gegen den durchbrech­enden Lewandowsk­i mit Gelb-Rot vom Platz musste.

Nach einer Attacke von Boateng gegen Yussuf Poulsen zeigte Zwayer doch noch auf den Punkt, Forsberg verwandelt­e. Thiago glich fünf Minuten später aus. In der Verlängeru­ng drückten die Bayern, unter anderem traf Lewandowsk­i die Latte (105.).

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FOTO: IMAGO Elfmeter oder nicht? Bayern-Heißsporn Arturo Vidal foult Emil Forsberg exakt am Rand des Strafraums. Im Hintergrun­d: Kevin Kampl.

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