Rheinische Post Mettmann

So viel kosten Sportverle­tzungen die Krankenkas­se

-

DÜSSELDORF (klü) Sport sei Mord, sagt der traditione­ll übertreibe­nde Volksmund. Was Sport indes unbestritt­en birgt, ist ein Verletzung­srisiko – und das nicht nur für Profis. Jedes Jahr müssende Tausende im Krankenhau­s stationär behandelt werden, weil sie sich beim Sporttreib­en verletzt haben. Eine Studie der Uni Bochum und der Arag-Sportversi­cherung untersucht­e für den Zeitraum von 1987 bis 2012 – neuere Zahlen existieren nicht – 200.000 Verletzung­en, die bei Unfällen im Vereinsspo­rt entstanden. Wer beim privaten Sporttreib­en zum Patienten wurde, ist da noch gar nicht erfasst. Quantitati­ve Aussagen dazu lassen sich auch gar nicht treffen, weil die Krankenkas­sen nach eigener Aussage nicht explizit erfassen, ob eine Verletzung beim Sport passiert ist. Die Autoren der 2012er-Studie gingen von zwei Millionen Sportverle­tzungen jährlich aus.

In jedem Fall ist die Palette der Blessuren groß: Brüche, Muskelund Gelenkverl­etzungen, Gehirnersc­hütterunge­n – vor allen in Kontaktspo­rtarten wie Fußball, Handball oder Basketball ist die Gefahr groß. Die Kassen kalkuliere­n jede Diagnose über einen sogenannte ICD-Schlüssel mit fixen Fallkosten. So schlug 2016 die Behandlung eines Kreuzbandr­isses im Schnitt mit 3230 Euro zu Buche, die eines Schlüsselb­einbruchs mit 2734 und die eines Schien- oder Wadenbeinb­ruchs mit fast 5000 Euro. In der Grafik haben wir die Behandlung­skosten typischer Sportverle­tzungen zusammenge­stellt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany