Rheinische Post Mettmann

Blues-Legende Fats Domino stirbt mit 89 Jahren

- VON WOLFRAM GOERTZ

BATON ROUGE Wer seinen Namen hört, kann nicht anders: Er muss gleich mehrere Schubladen der Musikgesch­ichte und -stile aufziehen. Er gilt als begnadeter Meister des Rock ’n’ Roll, des Rhythm and Blues, seine Boogies am Klavier waren Weltklasse, als Sänger und Songwriter landete er ordentlich Punkte, und weil er ein sehr offensives Verhältnis zur Selbstiron­ie hatte, nannte er seine erste Platte „The Fat Man“. Nun, schon damals 1950, brachte Fats Domino mehr als nur ein paar Pfunde mehr auf die Waage. Er lachte über alle, die ihn damit aufzogen.

Jetzt ist der legendäre Künstler, der mit Hits wie „Blueberry Hill“, „Ain’t That a Shame“und „I’m Walkin’“Millionen Fans erreichte, gestorben. Domino wurde 89 Jahre alt. Die Familie habe ihn tot in seinem Zuhause aufgefunde­n, hieß es, er sei friedlich eingeschla­fen. Antoine Domino, wie der aus New Orleans stammende Musiker mit bürgerlich­em Namen hieß, war für sein wildes bis übermütige­s Klavierspi­el bekannt. Gekoppelt mit einer strahlende­n Stimme nahm er vor allem in den 1950er Jahren zahlreiche HitSingles auf, die Blues- und Rock’n’Roll-Fans weltweit erreichten. Domino wurde in den USA in die Hall of Fame beider Musikgenre­s aufgenomme­n.

Als der Hurrikan „Katrina“im August 2005 über New Orleans wütete, verlor Domino seine Klaviere, Goldund Platinalbe­n sowie zahlreiche Erinnerung­sstücke seiner Karriere. Der Musiker musste mit einem Boot aus seinem überflutet­en Haus im Stadtteil Lower Ninth Ward gerettet werden und lebte zeitweise in einer Vorstadt von New Orleans, ließ sein Haus aber renovieren und zog dort bald wieder ein. Seine Freunde halfen ihm dabei – und Fats Domino hatte wirklich viele Freunde. Bald war alles wieder heil.

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FOTO: DPA Fats Domino am 1. Januar 1956. Der Bluessänge­r ist gestorben.

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