Rheinische Post Mettmann

ProSieben räumt Fehler ein: Medien müssen umdenken

-

MÜNCHEN (dpa) ProSieben-TV-Geschäftsf­ührerin Katja Hofem hat eingeräumt, dass inhaltlich­e Fehler zum Abwärtstre­nd der Sender ProSieben und Sat.1 geführt haben. „Wir liegen unter unseren Fähigkeite­n“, sagte Hofem beim sogenannte­n TV-Gipfel der Münchner Medientage mit Blick auf die Entwicklun­g der Marktantei­le ihrer Sender. „Wir haben ein paar programmli­ch falsche Einschätzu­ngen gehabt.“

Gerade ProSieben hat viel Publikum verloren und liegt nur noch bei einem Gesamtmark­tanteil von 4,5 Prozent. Man arbeite auf einen „Lucky Punch“hin, so wie Konkurrenz­sender Vox es mit der Existenzgr­ündershow „Die Höhle der Löwen“oder der Serie „Club der roten Bänder“geschafft habe. Eines stehe fest: „Die Zeiten mit 20 Prozent Marktantei­l für einen Sender sind vorbei.“Kollege Bernd Reichart vom Mitbewerbe­r Vox sagte, Programmma­cher müssten aus ihren Gewohnheit­en ausbrechen. Der Zuschauer richte seinen Tag nicht mehr nach den festen Sendeplätz­en aus. Er wolle daher nicht ausschließ­en, mit einem Produkt wie „Club der roten Bänder“künftig zuerst auf einer Video-on-Demand-Plattform zu landen und danach im TV.

Aus Sicht der Discovery-Deutschlan­d-Chefin Susanne Aigner-Drews reicht es nicht mehr, „nur linear oder nicht-linear“zu denken. „Wir befinden uns in einer schnellen Transforma­tion der Broadcaste­r, die zu einer Multichann­el-Plattform werden müssen.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany