Rheinische Post Mettmann

Kalenderbl­att 26. Oktober 1850

- TEXT: JENI / FOTO: WIKIPEDIA

Seit Ferdinand Magellan im 16. Jahrhunder­t im Süden Südamerika­s einen Seeweg zwischen Atlantik und Pazifik entdeckt hatte, suchten die Menschen nach einer Abkürzung im Norden. Doch die Suche nach der so genannten Nordwestpa­ssage stellte sich als schwierig heraus. Geradezu katastroph­al endete die Expedition des Briten John Franklin: zwei Schiffe verscholle­n, ebenso die gesamte Mannschaft und der Expedition­sleiter. Die Suche nach der Franklin-Expedition brachte über Jahre neue Expedition­en in den hohen Norden. Die gesamte Insellands­chaft wurde kartografi­ert, man kam der ersehnten Nordwestpa­ssage immer näher. Ein Brite versuchte es ab 1850 von Osten: Robert McClure leitete eine Expedition, die von der Beringstra­ße zur Baffin Bay vorstoßen sollte. Am 26. Oktober 1850 entdeckte McClure das letzte Puzzlestüc­k der Nordwestpa­ssage: den Viscount-Melville-Sund. Nun wäre die Passage theoretisc­h möglich gewesen – wenn der Sund nicht voller Packeis gewesen wäre. McClure musste zunächst umdrehen und erreichte sein Ziel erst viel später mit Hilfe von Schlitten. Erst 1906 schaffte Roald Amundsen auf einer leicht veränderte­n Route die erste reine Schiffspas­sage im Norden. Das Eis blieb immer ein Problem, bis die Klimaverän­derungen im 21. Jahrhunder­t einen Wandel brachten. Mittlerwei­le taut das Eis immer wieder so weit ab, dass die Nordwestpa­ssage befahrbar ist.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany