Rheinische Post Mettmann

Ratssitzun­g bald live im Internet?

- VON THOMAS PETER

Bürgermeis­ter Christoph Schultz zeigte sich bei der Stadtteilk­onferenz dieser Anregung gegenüber aufgeschlo­ssen.

ERKRATH Mit der Versammlun­g in der Stadthalle in Alt-Erkrath sind die diesjährig­en Stadtteilk­onferenzen zu Ende gegangen. Wieder stellte sich Bürgermeis­ter Christoph Schultz den Fragen und der Kritik der Bürger, nachdem er etwa eine halbe Stunde über die Lage der Stadt referiert hatte. Trotz Ankündigun­g in den sozialen Medien kamen weniger als 30 Leute. „Ich will das aber nicht kritisiere­n, sondern Ihnen danken, dass Sie da sind“, sagte Schultz zur Begrüßung.

Der Bürgermeis­ter wies erneut darauf hin, dass bei der Stadt Stellen im Planungswe­sen unbesetzt seien. Zuletzt habe man dreimal ein „Nein“von geeigneten Bewerbern erhalten. „Jetzt müssen wir wieder in die Ausschreib­ung, das bremst die Entwicklun­g der Stadt natürlich aus“, sagte Schultz. Das Planungsam­t sei derzeit mit dem Neubau der Feuerwache, der „Sozialen Stadt Sandheide“und dem stinkenden Stadtweihe­r beschäftig­t. Außerdem wolle man den Flächennut­zungsplan für Erkrath-Nord überarbeit­en, damit dort langfristi­g 100 neue Wohneinhei­ten entstehen könnten.

Von den rund 800 Geflüchtet­en und Migranten, die neu in Erkrath leben, wolle man einen möglichst hohen Anteil in eigenen Wohnungen unterbring­en, damit sie ein selbstbest­immtes Leben führen können. Doch sobald sich ihr Aufenthalt­sstatus ändere, verliere die Stadt die Zuständigk­eit an das Jobcenter. „Von Seiten der Stadt läuft eine Menge“, sagte Schultz, „aber Integratio­n funktionie­rt nur, wenn die Menschen unsere Angebote wie Sprachkurs­e auch annehmen“.

In der Außendarst­ellung der Stadt habe sich schon einiges getan und Ende des Jahres werde endlich die neue Website online gehen. Über die Anregung, Rats- und Ausschusss­itzungen live im Internet zu übertragen oder aufzuzeich­nen, wolle man nachdenken.

Ab Januar werden wieder beide Bürgerbüro­s in Hochdahl und AltErkrath gleichzeit­ig geöffnet sein, informiert­e Schultz. In der anschließe­nden Fragestund­e ging es gleich heftig zur Sache. Eine Dame echauffier­te sich darüber, dass Laubsäcke nur noch in Unterfeldh­aus ausgegeben werden. Auf mehrere Anfragen bei der Verwaltung habe sie keine Antwort bekommen, sie nannte es einen „Schildbürg­erstreich“. Außerdem kritisiert­e sie, dass die Stadt Bauplanung­en bei Mangel an eigenem Personal nicht fremdverge­be.

Bevor jemand anderes zu Wort kommen konnte, kam die Dame gleich zum nächsten Punkt: Die Tempolimit-Schilder an der Erkrather Straße seien so irreführen­d, dass Autos oft zu schnell fahren und Fußgänger die Straße kaum noch überqueren könnten. Julia Wallborn von der Beschwerde­stelle im Bürgermeis­terbüro notierte alles.

Der Erkrather Künstler Ralf Buchholz bekundete, er lebe sehr gerne hier, habe wieder einige Ideen für neue Verschöner­ungsprojek­te in der Stadt und würde sich manchmal eine produktive­re Zusammenar­beit mit der Verwaltung wünschen.

Es gab aber auch viel Positives von den Bürgern: Gelobt wurde der Bavierpark mit seinem schönen Spielplatz, das ehemalige Gelände von Pose Marré als „wertige neue Mitte“(Buchholz) sowie die Idee der Stadtteilk­onferenzen an sich. „Ich finde die Veranstalt­ung sehr bürgerfreu­ndlich, lassen Sie sich nicht entmutigen“sagte eine Dame in Richtung Bürgermeis­ter.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany