Haus zeigt zwei Ausstellungen
Das Niederbergische Museum vertreibt die Herbstzeit-Stimmung. Am Samstag eröffnet ein Rückblick auf das mobile Geschichtsmuseum. Am Sonntag bittet Veronika Roder zur Vernissage.
WÜLFRATH „Der Augenblick ist zeitlos“- so hieß ein Motto von Leonardo da Vinci. Im Niederbergischen Museum werden am kommenden Wochenende zwei Ausstellungen eröffnet, von denen eine dem italienischen Universalgenie widerspricht und Augenblicke mit ganz klaren Zeitbezügen verknüpft. Die zweite aber folgt Leonardos Spuren. Konkret: Am Samstag, 28. Oktober, eröffnet eine Schau, die die Werke des mobilen Kunst- und Geschichtenmuseums aus den Jahren 1994 Ellenbeek, 1995 Rohdenhaus und 1996 Düssel zeigt. Bei der Betrachtung wird die Entwicklung seit jenen, gar nicht fern erscheinenden Tagen deutlich. Eine Zeitreise zu Fuß, gewissermaßen. Nur einen Tag später, am Sonntag, 29. Oktober, bittet die Künstlerin Veronika Roder um 11 Uhr zur Vernissage ihrer Ausstellung „Augenblicke“.
In den Jahren 1994 bis 1996 öffnete in den Wülfrather Stadtteilen Ellenbeek, Rohdenhaus und Düssel jeweils ein „Mobiles Kunst- und Geschichtenmuseum“. An drei Tagen waren die Bürger eingeladen, Erlebtes, Geschichtliches und aktuelle Ereignisse aus ihrer Lebensumwelt zu dokumentieren. An allen drei Orten waren die Bürger begeistert und machten in großer Zahl mit. In den Veranstaltungszelten lauschten sie Vorträgen und Filmen aus der Gründerzeit der Stadtteile. Anschließend trugen die Bürger selbst zum Ausstellungskompendium bei - mit Eintragungen, Bildern und Zeichnungen. Nach den Terminen lagen die Werke für eine kurze Zeit in den Räumen der Kreissparkasse aus. Danach verschwanden die dicken Folianten - auch aus dem öffentlichen Bewusstsein - und ruhten im Stadtarchiv. Der Vorstand des Trägervereins des Niederbergischen Museums Wülfrath erinnerte sich nun an die damalige Aktion und holte die Werke wieder ans Licht.
Der Trägerverein des Niederbergischen Museums lädt alle Interessierten und vor allem natürlich die damaligen Teilnehmer zu einer Er- öffnungsfeier am 28. Oktober, 11 Uhr ein. Im Gespräch mit den Organisatoren und Beteiligten sollen die Aktionen noch einmal lebendig werden. Anschließend können Besucher nach Herzenslust in den Dokumenten stöbern - und zwar während der Besuchszeiten Mittwoch, Samstag und Sonntag, jeweils von 14.30 bis 17 Uhr in den Räumen des Niederbergischen Museums an der Bergstraße.
Unter der Überschrift „Augenblicke“lädt die einstige Teilnehmerin des Kunstkolleg-International in Wülfrath, Veronika Roder, zu einer Vernissage ins Niederbergische Museum ein. Die ehemalige Wülfratherin hat sich mit ihren Werken - großformatigen Acrylbilder, Fotografien und Illustrationen - im niederrheinischen Raum einen Ruf erworben. Dazu hat ihre Tätigkeit als Dozentin bei der Volkshochschule in Neuss beigetragen. Seit 2015 bietet sie zudem im ‚Atelier Vero‘ bei Dinslaken Kurse an, in denen sie Liebhaber der gestaltenden Kunst an das freie Malen heranführt.
Veronika Roder hat sich bei der Zusammenstellung ihrer Werke für das Niederbergische Museum eben jenes Mottos von Leonardo da Vinci bedient: „Der Augenblick ist zeitlos“. Auf die Umsetzung dürfen sich Besucher freuen.