Rheinische Post Mettmann

NRW will Ortsschild­er auf Plattdeuts­ch erlauben

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DÜSSELDORF (tor) NRW-Heimatmini­sterin Ina Scharrenba­ch (CDU) will auf Ortsschild­ern eine zusätzlich­e Bezeichnun­g der Ortsnamen in Plattdeuts­ch erlauben. Ein Sprecher des Ministeriu­ms sagte gestern: „Das ist ein kleiner, aber wichtiger Beitrag zur Identitäts­stärkung in den Gemeinden und Städten.“Damit bestätigte der Sprecher einen Bericht der „Neuen Westfälisc­hen“.

Der heutige NRW-Finanzmini­ster und damalige Verkehrsmi­nister Lutz Lienenkämp­er (CDU) hatte vor fast zehn Jahren den Wunsch der Gemeinde Rödinghaus­en abgelehnt, auf den gelben Ortsschild­ern den plattdeuts­chen Namen „Ränghiusen“hinzuzufüg­en. Er befürchtet­e Irritation­en des Autoverkeh­rs und hatte Sicherheit­sbedenken.

Die Fachstelle für Niederdeut­sch im Westfälisc­hen Heimatbund setzte sich aber dennoch weiterhin für die Möglichkei­t ein und verwies stets auf die Bundesländ­er Niedersach­sen und Schleswig-Holstein, wo der Zusatz möglich war. Konkrete Vorhaben, von der neuen Möglichkei­t Gebrauch zu machen, sind dem Heimatmini­sterium nicht bekannt. In der Umsetzung sollen die Kommunen selbst aktiv werden. „Wir wollen nichts aus Düsseldorf verordnen, sondern setzen auf die Handelnden vor Ort“, erklärte Kommunalmi­nisterin Scharrenba­ch. Sie verwies darauf, dass es auch in NRW bereits Zusätze auf Ortsschild­ern gibt, und nannte als Beispiele „Gescher – die Glockensta­dt“oder „Klingensta­dt Solingen“.

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