Rheinische Post Mettmann

Ruhrgebiet­s-Pläne der neuen Regierung stören Gemeinden

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DÜSSELDORF (tor) Der Landkreist­ag NRW reagiert verärgert auf ein internes Papier der Landesregi­erung, das den Jamaika-Verhandlun­gen in Berlin eine Vernachläs­sigung der ländlichen Räume zugunsten des Ruhrgebiet­es empfehlen will. Martin Klein, Hauptgesch­äftsführer des Landkreist­ages NRW, sagte gestern: „Eine Benachteil­igung ländlicher Räume zugunsten des Ruhrgebiet­s ist aus Sicht des Landkreist­ags NRW unverantwo­rtlich und widerspric­ht dem erklärten Ziel des NRW-Koalitions­vertrages von CDU und FDP“.

Unsere Redaktion hatte am Vortag über das vertraulic­he Papier berichtet, in dem die Ministerie­n des Landes mögliche Zielvorste­llungen für die Berliner Koalitions­verhandlun­gen zusammenge­stellt haben. Dort heißt es unter anderem: „Regionen mit besonderem Entwick- lungsbedar­f – vor allem das Ruhrgebiet – brauchen Strukturpe­rspektiven (…) eine Ausdehnung/Schwerpunk­t der Förderung auf regionale Daseinsvor­sorge in struktursc­hwachen Regionen und ,ländlichen Räumen’ als neue Kulisse der Gemeinscha­ftsaufgabe sollte unterbleib­en, da ansonsten das Ruhrgebiet weiter benachteil­igt würde.“Ein Regierungs­sprecher bestätigte, dass es sich bei dem Papier „um eine Sammlung von Meldungen aus den Ressorts für mögliche Punkte bei den Koalitions­verhandlun­gen“handelt.

Klein sagte gestern: „Es darf nicht darum gehen, dass man struktursc­hwache großstädti­sche Bereiche im Ruhrgebiet auf der einen Seite und struktursc­hwache ländliche Räume auf der anderen Seite gegeneinan­der ausspielt.“

„Eine Benachteil­igung ländlicher Räume ist unverantwo­rtlich“

Martin Klein

Hauptgesch­äftsführer des Landkreist­ags

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