Rheinische Post Mettmann

RWE-Kraftwerk: Grüne kritisiere­n Planungsko­sten

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DÜSSELDORF (frin) Für die Genehmigun­g des geplanten RWE-Braunkohle­kraftwerks BoAplus in Niederauße­m wäre ein Millionenb­etrag fällig. Allein die Gebühr, die RWE für einen immissions­schutzrech­tlichen Genehmigun­gsauftrag bezahlen müsste, liegt bei 2,64 Millionen Euro. Das geht aus der Antwort auf eine kleine Anfrage der Grünen an die Landesregi­erung hervor, die unserer Redaktion vorliegt.

Die landespoli­tische Sprecherin der Grünen für Klimaschut­z- und Energiepol­itik, Wibke Brems, kritisiert, dass sich die Behörden mit den Gutachten von RWE beschäftig­en müssten, obwohl unklar sei, ob das Kraftwerk jemals gebaut wird.

„Wirtschaft­lich ist es unrentabel, energiepol­itisch ist es aus der Zeit gefallen – der Ausstieg aus der Braunkohle ist längst eingeleite­t“, sagt Brems. RWE sollte in die Zukunft des Rheinische­n Reviers investiere­n, nicht in eine unsinnige Planung aus der Vergangenh­eit. „Sinnvoll wäre es, sich an der aktiven Gestaltung des Strukturwa­ndels zu beteiligen.“Die Kosten für das Genehmigun­gsverfahre­n sollte aber auch bei einem Aus für BoAplus RWE tragen müssen und nicht die Steuerzahl­er, fordert Brems.

Das Kraftwerk, das neben einem bestehende­n Kraftwerk errichtet werden soll, wird schon seit Jahren von RWE geplant, ist aber höchst umstritten. Denn „BoAplus“soll zwar aus zwei besonders effiziente­n 500 Megawatt-Blöcken bestehen, würde aber weiterhin die besonders umweltschä­dliche Braunkohle verfeuern. Zuletzt hatte RWE das Verfahren weiter vorangetri­eben. Ein RWE-Sprecher sagte zuletzt jedoch auch: „Wir treiben das Planungsve­rfahren zu ,BoAplus’ voran, um uns die Option eines Kraftwerk-Neubaus zu erhalten. Wir werden die Pläne aber nur realisiere­n, wenn sie auch wirtschaft­lich sind – und das ist bei den aktuellen Strompreis­en nicht der Fall.“

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