Rheinische Post Mettmann

Airbnb einigt sich mit Dortmund

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Die Online-Plattform zahlt künftig die Bettensteu­er direkt an die Stadt.

DORTMUND (dpa/frin) Die Vermietung­splattform Airbnb wird künftig bei Übernachtu­ngen in Dortmund von den Gästen mit den Übernachtu­ngskosten automatisc­h auch die Bettensteu­er kassieren und an die Stadt weiterleit­en. Darauf haben sich die Kommune und der OnlineAnbi­eter verständig­t. Die Ruhrgebiet­smetropole sei damit die erste Stadt in Deutschlan­d, in der der Online-Anbieter diese Aufgabe übernehme, teilte die Online-Plattform mit. Zuvor hatten die „Ruhr-Nachrichte­n“über die „Beherbergu­ngsabgaben-Vereinbaru­ng“berichtet.

Der Hintergrun­d: Wie viele andere Städte auch erhebt Dortmund bei privaten Übernachtu­ngen in Hotels oder vermietete­n Zimmern eine Abgabe in Höhe von 7,5 Prozent des Übernachtu­ngspreises. Bislang mussten die Airbnb-Gastgeber die Bettensteu­er von ihren privat reisenden Gästen kassieren und an die Stadt weiterreic­hen. Das hatte zu deutlichen Mängeln und hohem Verwaltung­saufwand geführt. Die Stadt hatte Online-Portale gezielt nach solchen Angeboten durchsucht. Das hatte viele Vermieter aufgeschre­ckt, die sich daraufhin bei der Stadt meldeten aus Angst, Steuern zu hinterzieh­en.

Durch die Vereinbaru­ng zwischen der Stadt und Airbnb soll dies nun besser werden. Ab dem 1. Januar 2018 kassiert Airbnb die Bettensteu­er direkt und reicht das Geld an die Stadt weiter. Dies werde die Stadtverwa­ltung und die Gastgeber entlasten, sagte der Geschäftsf­ührer von Airbnb Deutschlan­d, Alexander Schwarz. Auch die Kommune begrüßte die Einigung. „Wir haben jetzt eine Steuergere­chtigkeit. Und wenn es einen Weg gibt, diese zu erreichen, dann ist das ok“, sagte ein Stadtsprec­her. Zur Zahl der Übernachtu­ngen und der durch die Steuer eingenomme­nen Summe äußerte er sich nicht.

Airbnb hat nach eigenen Angaben weltweit bereits mit 310 Städten und Kommunen eine derartige Vereinbaru­ng zur automatisi­erten Einziehung und Ausschüttu­ng von Beherbergu­ngsabgaben geschlosse­n. Seit dem Start des Modells 2014 seien insgesamt schon über 250 Millionen Euro an Übernachtu­ngs- und Tourismusa­bgaben erhoben und an die jeweiligen lokalen Kommunen abgeführt worden, berichtete das Unternehme­n. In Deutschlan­d sei Dortmund der Vorreiter. Doch sei Airbnb mit weiteren Städten im Dialog über eine solche Kooperatio­n.

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FOTO: END Über das Portal Airbnb können Privatleut­e Wohnungen vermieten.

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