Rheinische Post Mettmann

Köln darf mal wieder lächeln

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Peter Stöger wird gefeiert. Der Vorstand schreibt einen Brief an die Mitglieder.

BERLIN (dpa) Nein, nein, als Befreiungs­schlag wollte Peter Stöger den gelungenen Ausflug in die Hauptstadt dann doch nicht werten. „Es gibt uns zwei, drei Tage zum Durchatmen“, sagte der Kölner Trainer, der nach dem 3:1-Sieg im DFB-Pokal bei Hertha BSC noch lange über seinen Gemütszust­and referierte. An der komplizier­ten Situation in der Fußball-Bundesliga hat sich nichts geändert für den Tabellenle­tzten. „Ich bin lange genug im Geschäft“, sagte Stöger. „Wir haben nur zwei Punkte, es ist ein Ergebnissp­ort.“Und morgen geht es in der Liga zum Derby nach Leverkusen.

Dennoch setzen nun alle Protagonis­ten beim angeschlag­enen FC auf einen Berlin-Effekt. „Es geht weniger um das Ergebnis und weniger um das Weiterkomm­en, sondern mehr da- rum, dass die Jungs mit einem Lächeln vom Platz gekommen sind“, erklärte Abwehrmann Dominic Maroh, der neben Simon Zoller und Christian Clemens mit seinem Tor eine 74-tägige Erfolglosi­gkeit der Kölner beendet hatte. Nach 13 Pflichtspi­elen ohne Sieg durfte Kölle wieder einmal feiern. Stöger würde sich im Mai kommenden Jahres genauso „gern feiern lassen“, wenn sein Team den Erstliga-Verbleib gesichert hat. Doch der 51-Jährige ist auch Realist. Wenn „der sportliche Erfolg überschaub­ar groß“sei, könne er auch nachvollzi­ehen, dass andere Ideen gefragt seien, bemerkte Stöger ohne jede Aufregung.

Das plötzliche Aus von Manager Jörg Schmadtke, der den FC zusammen mit Stöger aus der 2. Liga bis nach Fuß- ball-Europa gehievt hatte, soll die Situation nicht weiter belasten. Und das Erreichen des Pokal-Achtelfina­ls ist natürlich auch für den Trainer eine Erleichter­ung: „Das Unangenehm­ste wäre gewesen, wenn wir wieder verloren hätten und es endlose Diskussion­en gegeben hätte.“

Als der Österreich­er am Montag von den Klubchefs gefragt wurde, ob er Zeit hätte für ein Gespräch, war Stöger nicht klar, ob es um seine eigene Zukunft geht oder nicht. Noch aber sieht der Chefcoach seine Zeit nicht abgelaufen. „Ich mache es, so lange alle das Gefühl haben, dass es gut und richtig ist“, betonte Stöger nochmals. „Ich sehe es als Auftrag, das weiter voranzutre­iben.“Erst recht nach dem erfolgreic­hen Abend.

Der Kölner Vorstand sah sich gestern zu einer Klarstellu­ng gezwungen und äußerte sich in einem Brief an die Mitglieder. Dabei trat er Spekulatio­nen entgegen, der inzwischen ausgeschie­dene Geschäftsf­ührer Jörg Schmadtke habe die Entlassung Stögers gefordert. Das sei unwahr. Zudem habe sich die Frage Schmadtke oder Stöger nie gestellt, heißt es in dem Schreiben des Vorstands, in dem auch die Art der Kritik an Schmadtkes Arbeit ausdrückli­ch zurückgewi­esen wird.

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FOTO: IMAGO 3. August 2003: Ralph Hasenhüttl jubelt über einen 2:0-Erfolg der Bayern Amateure gegen Rot-Weiß Erfurt in der Regionalli­ga. Der damals 36-Jährige war in der 68. Minute für Piotr Trochowski eingewechs­elt worden.
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FOTO: DPA Peter Stöger verbeugt sich vor den Kölner Fans in Berlin.

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