Rheinische Post Mettmann

Bormuths Riesenschr­itt nach vorn

- VON THOMAS SCHULZE

Der 22 Jahre alte Abwehrspie­ler der Fortuna war im Pokalspiel gegen Borussia Mönchengla­dbach der beste Mann auf dem Platz. Das dokumentie­rt nicht zuletzt die Statistik mit der außergewöh­nlichen Zweikampfq­uote von 100 Prozent.

Drei Mal haben Spieler und Fans jetzt über die 0:1-Pokalniede­rlage gegen Borussia Mönchengla­dbach geschlafen, dabei hat sich in dieser Zeit der Eindruck verfestigt: Diese Niederlage hat Fortuna nur stärker gemacht.

Einer, der in dieser Saison bislang in nur der Hälfte der Spiele zum Einsatz kam, ist Robin Bormuth. Das überrascht schon etwas, denn in der vergangene­n Saison bildete er gemeinsam mit Kevin Akpoguma, der von der TSG 1899 Hoffenheim ausgeliehe­n war und zu ihr zurückgeke­hrt ist, die stabile Innenverte­idigung und trug maßgeblich zum Klassenerh­alt bei. In dieser Saison musste der 22 Jahre alte Abwehrspie­ler lange warten, ehe er im siebten Saisonspie­l gegen Regensburg erstmals in der Startforma­tion stand.

Dass er im Pokalspiel gegen Borussia Mönchengla­dbach (0:1) von Beginn an auf dem Feld stand, war möglicherw­eise auch der Sperre von Kaan Ayhan geschuldet. Doch Bormuth nutzte seine Chance in der ausverkauf­ten Arena für einen großen Auftritt. Er zeigte nicht nur eine hervorrage­nde Leistung, sondern war der überragend­e Akteur auf dem Platz. Der 1,90 Meter lange Verteidige­r präsentier­te sich konzentrie­rt, schnell, aggressiv und vor allem zweikampfs­tark. Die Statistike­r bescheinig­ten ihm eine ganz außergewöh­nliche Quote von 100 Prozent gewonnenen Zweikämpfe­n.

So war er mit sich und der Mannschaft­sleistung zufrieden, nicht aber mit dem Ergebnis. „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass wir uns nicht ärgern. Die haben ein Tor gemacht und wir nicht“, sagte Bormuth. „Wir hatten die Chancen und haben nicht einmal wirklich einen Fehler gemacht und trotzdem durch einen abgefälsch­ten Schuss noch verloren – unfassbar ärgerlich. Wir müssen uns bei unseren Fans für die überragend­e Kulisse bedan- ken, das hat super viel Spaß gemacht zu spielen.“

Tatsächlic­h stand Fortuna in der Defensive sehr gut und gestattete dem Bundesligi­sten nur wenige Chancen. „Wir haben wenig zugelassen“, meinte auch Jean Zimmer. „Aber die Effektivit­ät vorne war nicht da.“

Auch Funkel war mit der Defensivle­istung seiner Mannschaft zufrieden. „Raphael hat nicht einen Ball halten müssen“, sagte er mit Blick auf den relativ ruhigen Abend seines Torhüters, der den Treffer jedoch nicht verhindern konnte. Der Schuss von Thorgan Hazard war von dem zu spät gekommenen Andre Hoffmann unhaltbar abgefälsch­t worden.

Seit gestern ist das Pokalspiel aber endgültig abgehakt, jetzt gilt die volle Konzentrat­ion dem nächsten Ligaspiel am Montag (20.30 Uhr) beim VfL Bochum. Dabei gibt es durchaus Parallelen: Es ist ein WestDuell, und das Stadion an der Castroper Straße dürfte ebenfalls bestens gefüllt sein. Funkel vermutet, dass das ein heißer Tanz wird, weil die als Mitfavorit gestartete­n Westfalen bislang enttäuscht haben und möglicherw­eise dank eines neuen Trainers besonders motiviert sind. Ein stabile Defensive könnte da hilfreich sein.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Robin Bormuth war gegen Mönchengla­dbach stets zur Stelle. Hier blockt er den Schuss von Kapitän Lars Stindl.

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