Rheinische Post Mettmann

„Alexa“kann dem Hörfunk neuen Schub geben

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MÜNCHEN (dpa) Für die Radiosende­r bieten digitale Sprachassi­stenten wie Alexa von Amazon große Chancen. Dies wurde bei den Medientage­n in München deutlich. „Wir umarmen diese neuen Möglichkei­ten“, sagte die Programmdi­rektorin von Antenne Bayern, Ina Tenz. Ihr Sender werde schon jetzt täglich von 10.000 Hörern auf Zuruf über Alexa eingeschal­tet. Dies führe zu neuen Werbemögli­chkeiten.

Nach Ansicht des BR-Programmbe­reichsleit­ers Walter Schmich muss auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk auf alle Ausspielwe­ge setzen, um das junge Publikum zu erreichen: „Wenn wir infrage stellen, dass wir nicht mehr auf Social-Media-Kanälen aktiv werden dürfen, dann kann man uns gleich den Stecker ziehen.“Staatssekr­etär Franz Josef Pschierer (CSU) sprach über das Ende der analogen UKW-Welt: „Mit zunehmende­r Verbreitun­g über DAB+ muss der öffentlich­rechtliche Rundfunk daher seine UKW-Frequenzen schrittwei­se aufgeben.“Programmdi­rektorin Ina Tenz lehnt das ab: „Es ist ein Wahnsinn, über UKW-Abschaltun­g zu sprechen“, sagte sie. „Wir können alle die Lichter ausmachen, egal ob öffentlich-rechtlich oder privat, wenn UKW abgeschalt­et wird.“Der Moderator des Audiogipfe­ls und Social-Media-Redakteur unserer Zeitung, Daniel Fiene, erntete auf dem Podium keinen Widerspruc­h mit der Prognose, „dass unterm Weihnachts­baum mehr Alexas liegen werden als DAB+-Radios“.

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