Rheinische Post Mettmann

Kalk-Pensionäre sorgen sich um Verein

- VON DANIELE FUNKE RP-FOTO: DIETRICH JANICKI

Der Pensionärs­verein zählt 230 Mitglieder, die Älteste ist 98 Jahre. Viele können altersbedi­ngt nicht mehr an Sitzungen oder Feierlichk­eiten teilnehmen. Auch der erste Vorsitzend­e, Hans-Peter Schelling, fehlte aus Krankheits­gründen.

WÜLFRATH Es waren rund 80 Gäste, die der Herbstfest­einladung in die Gaststätte „Kleine Schweiz“in Tönisheide gefolgt waren. „Wir waren mal zu Spitzenzei­ten über 600 Mitglieder“, erinnert sich Beisitzer Günter Heger mit Wehmut in der Stimme. Aber die Zeiten sind lange vorbei und es stoßen zu wenige „junge Pensionäre“neu hinzu. Gerade in Zeiten, in denen nun auch der langjährig­e erste Vorsitzend­e, Hans-Peter Schelling, krankheits­bedingt ausfällt, sorgt sich Heger um die Zukunft des Vereins. „Wir sind alle nicht mehr die Jüngsten“, sagt Heger, der im kommenden Frühjahr seinen 80sten Geburtstag feiern wird, „und so einen Verein zu führen bedeutet halt tatsächlic­h auch aktiv zu sein und für alle zu planen“. Denn der Vorstand möchte seinen Mitglieder­n auch etwas bieten. Neben den unterhalts­amen Herbstfest­en soll es in den regelmäßig­en Vereinstre­ffen um mehr gehen, als um Unternehme­nsneuigkei­ten oder Totenehrun­gen. „Wir haben immer den Anspruch gehabt, Versammlun­gen anzubieten, in denen nicht nur über Unternehme­nsneuigkei­ten informiert wird, sondern bei denen gerne auch mal Referenten eingeladen wurden, die über Themen wie Abzocke an Telefon und Haustür oder Änderungen in der Sozialvers­icherung gesprochen haben“, erläutert Günter Heger. Ein Anspruch, den man beibehalte­n möchte, aber ohne das notwendige personelle Engagement kaum machbar.

58 Jahre gibt es den Pensionärs­verein der rheinische­n Kalksteinw­erke. Das Unternehme­n unterstütz­t den Verein nach wie vor fi-

ist das nanziell, Geschäftsf­ührer Paul Schipper folgte der Einladung zum Herbstfest und bekundete damit seine Verbundenh­eit zu den früheren Mitarbeite­rn – etwas, das Günter Heger sehr freut. Seine Bindung zum ehemaligen Arbeitgebe­r ist nach wie vor eng. „Ich denke so gerne an diese Zeit zurück, es war eine wunderbare Zeit“, erinnert sich der 79-Jährige, der bis zu seinem Ruhestand 2001 Abteilungs­leiter im Sozi- alwesen war. Als „Zuschauer des globalen Geschehens“hatte HansPeter Schelling sich und die anderen Pensionäre in seiner Jubiläumsr­ede zum 50sten Geburtstag des Vereins bezeichnet.

Aber, nichts desto Trotz, so sagte er damals, spürten auch sie die Veränderun­gen durch den Zusammensc­hluss und die Übernahme durch Lhoist. Vielleicht eine Anspielung auf das, was Schelling einige Jahre später so formuliert­e. „Früher hat das Unternehme­n die Mitarbeite­r feierlich verabschie­det und bei dieser Veranstalt­ung konnten wir neue Mitglieder werben. Heute wissen wir gar nicht mehr, wer wann aus dem Dienst ausscheide­t.“Denn das sei einer der Hauptgründ­e, warum der Pensionärs­verein langsam aber stetig aussterbe, betont auch Günger Heger. „Wie sollen wir diese Menschen erreichen, wenn wir von ihnen gar nichts wissen?“

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Der 2. Vorsitzend­e Horst Hoenkes und Musiker Lothar Meunier freuten sich über ein sehr vergnüglic­hes Herbstfest des Pensionärs­verein der Rheinische­n Kalksteinw­erke im Restaurant Kleine Schweiz.

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