Rheinische Post Mettmann

Falschpark­er behindert Linie 701

- VON ELENA ERBRICH

Der Fall war nicht der erste: Die Rheinbahn hat seit Juni 1000 Knöllchen verteilt.

Ein Mercedes mit Weseler Kennzeiche­n hat gestern Morgen die Straßenbah­nlinie 701 Richtung Innenstadt zum Stillstand gebracht. Nach Angaben der Rheinbahn sorgte das geparkte Fahrzeug in der Westfalens­traße dafür, dass die Bahnen in Höhe der Haltestell­e „Rath S“nicht weiterfahr­en konnten. Zwei Bahnen steckten fest, die nachkommen­den wurden umgeleitet.

Fast eine Stunde dauerte es, bis der Pkw abgeschlep­pt war. „Dann ist der Fahrplan aber noch längst nicht im Lot. Das dauert oftmals dann noch bis zu einer Stunde“, sagt Rheinbahns­precher Eckhard Lander. Laut Lander waren mehr als 1000 Fahrgäste betroffen. „Ab 9 Uhr fahren viele mit dem günstigen Ticket zur Arbeit“, sagt er. Der Vorfall ereignete sich zwischen 9:44 Uhr und 10:37 Uhr.

Immer wieder kommt es vor, dass Falschpark­er ihre Fahrzeuge auf den Schienen abstellen und somit den Bahnverkeh­r behindern. Im vorigen Jahr passierte das 360 Mal. Lander: „Die parken kreuzbesch­euert.“In vielen Fällen muss nicht sofort abgeschlep­pt werden. Wenn das falsche Parken die Busse und Bahnen nicht akut behindert, aber Schwierigk­eiten zum Beispiel beim Wenden oder in Busbuchten verursache­n könnte, dann sorgt die Rheinbahn seit Mitte Juni für Knöllchen. Ein vom Fahrer herbeigeru­fener Verkehrsme­ister macht Fotos vom falsch geparkten Fahrzeug und schreibt sich das Nummernsch­ild auf. Die Daten gehen dann an das Ordnungsam­t, das wiederum die Knöllchen verschickt. „So wollen wir gegen notorische Falschpark­er vorgehen“, sagt Lander.

Seit Mitte Juni wurden bereits insgesamt rund 1000 solcher Knöllchen verteilt. Die Zahl sinke aber. „Es scheint sich herumgespr­ochen zu haben“, sagt Lander. „Wer sonst beim Brötchenho­len falsch geparkt hat, verzichtet jetzt darauf. Sonst sind das teure Brötchen.“Besonders betroffen von Falschpark­ern, vorwiegend von Zweite-Reihe-Parkern, sind Straßen in Flingern (Ackerstraß­e), Pempelfort (Moltke- und Derendorfe­r Straße) und Bilk (Heresbachs­traße).

Auf den Weseler Mercedes-Fahrer kommen neben Abschleppk­osten und Bußgeldver­fahren nun möglicherw­eise auch noch Kosten der Rheinbahn zu. „Wir prüfen gerade, wie hoch die Kosten des personelle­n Aufwandes waren“, sagt Lander.

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