Rheinische Post Mettmann

Mit der Winterzeit kommen Einbrecher

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

Der Dezernatsl­eiter Kriminalpr­ävention des Landeskrim­inalamts erklärt, was Hausbesitz­er zur Sicherung ihrer vier Wände tun sollten. Die Täter haben es vor allem auf Schmuck und Bargeld abgesehen.

DÜSSELDORF Fragt man Kriminaldi­rektor Wolfgang Hermanns, wie man seine Wohnung am besten gegen Einbrecher schützt, dann nennt er als eines der ersten Instrument­e die Pilzkopfve­rriegelung, mit denen man die Fenster sichern sollte. Ein solcher mechanisch­er Grundschut­z sei besonders wichtig, sagt Hermanns, der beim nordrhein-westfälisc­hen Landeskrim­inalamt ( LKA) das Dezernat Kriminalpr­ävention leitet. „Man sollte aufmerksam sein und im Verdachtsf­all, also wenn einem in der Nachbarsch­aft irgendetwa­s merkwürdig vorkommt, die Polizei über 110 anrufen.“

Mit Beginn der „dunklen Jahreszeit“und der Zeitumstel­lung ruft die NRW-Polizei zur besonderen Vorsicht vor Einbrecher­n auf. Im ersten Halbjahr war die Zahl der Wohnungsei­nbrüche in NRW auf dem niedrigste­n Stand seit fünf Jahren. Mit rund 23.000 Fällen lag sie um 28,4 Prozent unter der Zahl der ersten sechs Monate des Vorjahres. Die Polizei führt die rückläufig­en Zahlen zum einen auf Schnellver­fahren zurück: Nach ihrer Festnahme bleiben Einbrecher immer häufiger bis zur Verurteilu­ng hinter Gittern. Damit ende dann auch manche Einbruchse­rie abrupt. Zum anderen aber seien laut Polizei die Häuser und Wohnungen auch wesentlich besser gesichert als noch vor einigen Jahren.

Die Polizei sagt aber auch, dass es einen hundertpro­zentigen Schutz vor Einbrecher­n nicht gibt. Wenn jemand in ein Haus will, dann kommt er dort auch hinein, sagen die Ermittler. Doch gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die man tref- fen kann, um nicht zum Ziel eines Einbrecher­s zu werden. Die Polizei rät: immer die Haustür abschließe­n und nicht nur zuziehen. Am besten die Haustür mit speziellen Schließmec­hanismen und Schlössern verstärken. Auch Fenster, Balkon und Terrassent­üren bei Verlassen des Hauses schließen, denn gekippte Fenster sind für Einbrecher wie geöffnete Fenster.

Das Verhalten der Einbrecher habe sich laut Hermanns nicht verändert. „Sie hebeln nach wie vor Türen und Fenster auf, um in die Wohnungen zu kommen“, sagt der Kriminaldi­rektor. „Aber wir haben festgestel­lt, dass sie dabei immer häufiger scheitern, weil die Wohnungen besser gesichert und die Nachbarn aufmerksam­er geworden sind.“Laut LKA gebe es grundsätzl­ich drei Varianten von Einbrecher­n. 1. Einbrecher, die in Banden operieren (Auftragsar­beit). 2. Einbrecher, die eine Vorbeziehu­ng zum Opfer haben – etwa ehemalige Lebenspart­ner oder Bekanntsch­aften. 3. Einbrecher, die unter die Rubrik Beschaffun­gskriminal­ität fallen – etwa Drogensüch­tige, die dringend Geld benötigen.

Nach Angaben der Polizei haben es die Einbrecher in der Regel auf Bargeld und Smartphone­s abgesehen. Längst wird nicht mehr nur in Villengege­nden und Vierteln mit höherwerti­gen Eigentumsw­ohnungen eingebroch­en, sondern vermehrt in einfache Mietshäuse­r mit vielen Wohneinhei­ten. „Dort gehen die Täter einfach von Tür zu Tür. Kommen sie in eine Wohnung nicht rein oder ist jemand zu Hause, gehen sie einfach zur nächsten Tür weiter“, sagt ein Polizeispr­echer.

Um sich vor Einbrecher­n zu schützen, muss man nicht nur seine Die Tatzeit 43 Prozent aller Einbrüche finden zwischen 6 und 18 Uhr statt, wenn niemand zu Hause ist. Zwischen November und Januar sowie freitags und samstags schlagen Diebe statistisc­h am häufigsten zu.

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